{…Low Carb Sonnenblumen-Chia-Brot Duft vs. Parfümwolken…}
Gerade habe ich einen wunderbaren Duft in der Nase. Ein Duft von frisch gebackenem Low Carb Sonnenblumen-Chia-Brot. Und während ich hier noch so vor meinem Backofen stehe und diesen wunderbaren Geruch in meine Nase aufsauge, muss ich unweigerlich an letzte Woche zurück denken.
An Weihnachten werden laut einiger Studien die meisten Parfums gekauft und verschenkt.
Die Sache mit den Düften birgt aber auch ein paar Tücken.
Zum Einen kann so ein Geschenk natürlich dem Beschenkten unterschwellig mitteilen: “Ich kann Dich nicht riechen…“ (das wird aber zu 95% nicht der Fall sein). Zum Anderen ist es schwierig jemanden einen Duft zu schenken, den der/die Beschenkte sich selbst nicht ausgesucht hat. Der Geruchssinn und das Empfinden für Gerüche ist einfach zu individuell.
Letzte Woche „durfte“ ich also meinen alten Kumpel Bastian (den habt Ihr schon hier und hier kennengelernt) in eine bekannte Parfümerie begleiten, um daran teilhaben zu dürfen wie er einen Duft für seine Freundin Nathalie aussuchte.
„Sag mal Basti, meinst Du nicht es wäre sinnvoller, dass sich Nathalie den Duft selbst aussucht?“ wollte ich wissen, bevor wir uns auf den Weg ins nahe gelegene Shoppingcenter machten. „Nö! Wieso?! Mir muss doch auch gefallen wie sie riecht! Oder findest du, dass ich einen schlechten Geschmack habe, was Düfte anbelangt? Komm riech mal an mir…!“
Und schon streckte mir Bastian seinen Hals entgegen und hielt mit der Hand den Kragen seines Hemdes ein wenig zur Seite. Ich roch gezwungener Maßen an ihm und musste unweigerlich an Onkel Herbert denken. Ein Hauch von Möbelpolitur, gemischt mit Moschus und Kiefernnadeln erreichte meine Nase. „Nun, Du riechst sehr…äh… klassisch?“ Ich betonte das Fragezeichen bewusst. Das merkte Bastian aber nicht. „Ja, oder? Ich finde dieser Duft macht irgendwie… BÄÄÄHM!“
Ich finde der Duft macht eher „Puuuh!“ Aber vor allem schreit er „Onkel Herbert“!
Wir betreten also die Parfümerie und sogleich stürzt sich eine unnatürlich gebräunte Verkäuferin mit schwarzer Leggings und silbernem T-Shirt, behängt mit Schmuck wie ein Weihnachtsbaum, auf uns.
„Guten Tag, wir suchen einen Duft für meine Freundin…!“
„Was ist denn Ihre Freundin für ein Typ?“
„Hm… temperamentvoll, 42 Jahre alt.“
„Welches Sternzeichen?“
Ich schaue ungläubig erst zu der Verkäuferin, dann zu Bastian. Was wird das denn hier?
Bastian scheint sich aber gut aufgehoben zu fühlen und schmettert ihr voller Stolz, als spreche er über einen Luxuswagen: „Sie ist Löwe!“ entgegen.
*sprüh *sprüh macht der kleine Flacon.
„Also hier habe ich einen Duft speziell für die weibliche Lebensmitte. Ein Hauch Ocean, gepaart mit Oriental Curry.“ Glaubt mir, die Verkäuferin sagte das wirklich! Währenddessen schaute sie uns prüfend an.
Bastian schnuppert und wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich rieche tatsächlich Meer. Aber eher Wattenmeer. Und es ist gerade Ebbe. Ich schüttele den Kopf.
„Also das ist mir ein bisschen zu… nun, sagen wir „nature“. Meine Freundin ist eher so der „New-York-City-Typ.“ Bastian ist sichtlich von sich selbst beeindruckt, wie er der Verkäuferin den Ball zurückgespielt hat.
*sprüh *sprüh
„Dann vielleicht diesen? Bergamotte calabrese mit leichter Cotton-Kopfnote…“
Ich rieche an dem kleinen Teststreifen und denke Zitronenkuchenbackmischung oder Klostein in gelb. Kopfschütteln.
„Hm…riecht tatsächlich nach Italien. Classic Italy, irgendwie…“sagt Bastian.
„Ja, finden Sie auch, nicht wahr?“ Die Verkäuferin strahlt und entblößt ihren kleinen Brilli auf dem Eckzahn. „Aber ich muss sagen, dass dieser Duft für meine Freundin einen „touch too clean ist“. Was meinst Du Tanja?“
„Unbedingt! Eindeutig too clean für Nathalie!“ Ich bin fassungslos.
Die Verkäuferin strahlt tapfer weiter.
Nach knapp einer halben Stunde riecht irgendwie alles nach Seife, mein Kopf brummt und meine Nase brennt. Bastian zieht mittlerweile die schrägsten Duftvergleiche:
„Nein, das ist es nicht. Das riecht nach pinkfarbenen Fußnägeln. Meine Freundin mag kein pink!“, „Oh nee! Das ist eher so ein Parfüm für eine bepelzte Millionärin, die ein Verhältnis mit ihrem Chauffeur hat. Das passt nicht zu meiner Freundin!“
Ob dieses ganze Duftgemisch hier halluzinierende Wirkung hat? Bei meinem Kumpel scheint es deutlich zu wirken.
Irgendwann sprüht die Verkäuferin aus lauter Verzweiflung „Eternity“ auf den Teststreifen.
Bastian wird blass und raunt mir zu, dass seine Exfreundin, die ihn direkt nach seinem Heiratsantrag verlassen hatte, genau so gerochen hat. Er wechselt kurz die Gesichtsfarbe und schüttelt dann mit dem Kopf. „Nein! Das ist es keinesfalls!“
Ob Parfümverkäuferinnen für solche Momente geschult werden? Einfach mal so blöden Männerkunden die Vergangenheit wörtlich unter die Nase zu reiben…
„Unsere Gutscheine werden übrigens auch sehr gerne genommen…“ Erschöpft streicht sie sich eine platinblonde Strähne aus dem gequält lächelnden Gesicht. „Vielleicht mag sich Ihre Freundin ihren Duft lieber selbst aussuchen?“
Als wir den Laden mit einem aufwendig verpackten Gutschein verlassen haben, blickt mich Bastian nachdenklich an.
„Weißt Du was, Tanja? Eigentlich braucht Nathalie gar kein Parfüm. An den Duft Ihrer Haut und Ihrer Haare, wenn ich sie umarme, kommt sowieso kein Parfüm der Welt heran…“
Und auch wenn Bastian wie Onkel Herbert riecht, ich musste ihn kurz umarmen, denn dieser Satz hat tatsächlich BÄÄHM gemacht und Nathalie ist zu beneiden!
Ich hoffe Ihr habt auch jemanden, den Ihr gut riechen könnt!
Und ich finde es übrigens „dufte“, dass Ihr mich wieder im House besucht habt.
Für einen wunderbaren Raumduft mit der Kopfnote „fresh baked bread“ und ein wenig „crusty seeds“ im nasalem Abgang, kann ich Euch dieses Low Carb Sonnenblumen-Chia-Brot zum Nachbacken wärmstens empfehlen. Es suggeriert ein Gefühl von Zuhause sein.
Bis bald,
bleibt frisch, munter und wohlduftend!
Eure
- 5 Eier
- 500 g Quark 40% Fett
- 200 g Mandeln gemahlen
- 100 g Sonnenblumenkerne
- 40 g Chia Samen
- 40 g Flohsamenschalen
- 20 g Kokosmehl
- 1 TL Salz
- 1 TL Natron
- Den Backofen auf 195 Grad (Ober-/Unterhitze) oder auf 175 Grad (Umluft) vorheizen.
- Die Eier in eine große Rührschüssel aufschlagen und den Quark und das Salz dazugeben und alles mit dem Rührgerät verrühren.
- Vermische separat die trockenen Zutaten sorgfältig miteinander: gemahlenen Mandeln, die Sonnenblumenkerne, die Chia Samen, die Flohsamenschalen, das Kokosmehl und das Natron.
- Anschließend die Mischung aus den trockenen Zutaten zur Ei-Quark-Masse geben und alles mit dem Rührgerät zu einem relativ festen Brotteig verarbeiten.
- Kleide eine Backform mit Backpapier aus.
- Jetzt den Teig in die Backform füllen (evtl. etwas glatt streichen) und mit Haferflocken oder Kernen Deiner Wahl bestreuen.
- Schiebe das Brot für 50 - 60 Minuten in den Backofen.
- Nimm das Chia-Sonnenblumenbrot-Brot aus der Brotbackform und lasse es abkühlen, bevor Du es anschneidest.