{…Achtsamkeit… was war das nochmal?}
Sooooo…. erst einmal ein HAPPY NEW YEAR zu Euch!
Ende des vergangenen Jahres war so Einiges los in meinem Leben, weshalb ich weder in der Lage war Weihnachtspost zu verschicken, noch besinnliche Festtage zu verbringen und am allerwenigsten Blogbeiträge zu verfassen. All das hat mich zusätzlich genervt und alles noch verschlimmert. All das hat mir unheimlich gefehlt, ich konnte es aber nicht ändern! Aaaaaber… Rumheulen ist keine Option! Anpacken und Loslegen- nur das ist zielführend!!!
Und ich sage Euch: Gerade wenn man mal wieder eine Zeit durchlebt, die von einem ALLES(!) fordert (körperlich und seelisch), dann lernt man kleine Wunder, Begegnungen und Chancen erst wieder richtig zu schätzen und zu nutzen.
Wie sieht es mit dem Thema „Vorsätze für das neue Jahr“ bei Euch aus?
Habt Ihr welche oder arbeitet Ihr noch die von den letzten 10 Jahren ab?
Ich gestehe: Natürlich möchte auch ich wie immer im neuen Jahr schlanker, produktiver, disziplinierter, toller und überhaupt auf ganzer Linie erfolgreicher sein. Aber das will ich am 24.06.2019 und am 27.02.2039 (wenn ich da überhaupt noch Herr/Frau meiner Sinne bin und die Kontrolle über meine Körperausscheidungen habe…) auch noch!
Und deshalb:
Mein Wort für das Jahr 2018 heißt: ACHTSAMKEIT…(oder so….)
Wer mich kennt, weiß, dass ich mit meiner persönlichen Achtsamkeit eher liederlich umgehe. Aber das soll sich jetzt ändern…
Bewusstes Leben im Augenblick- ein Trend
Das Thema Achtsamkeit hat ja nun mittlerweile einen langen Bart, denn das gibt es ja quasi schon seit den 80er Jahren, als es der amerikanische Arzt Jon Kabatt-Zin „erfunden“ hat. Er nannte es kurz mindfullness. Dieses Wort drückt nichts andres aus, als: Bewusstes Leben im Augenblick.
Klingt gut, findet Ihr nicht? Und liegt auch voll im Trend!
Die Sache mit den Trends hat bei mir aber einen Haken…. Außer beim Thema Essen bin ich nämlich bei Trends nicht immer vorne mit dabei. Das Kind rollt deshalb schon immer die Augen und versucht mir Dinge, die in einem Alter von 16 Jahren maßgeblich und unabdingbar wichtig und trendig sind in „Ein-Gehirn-Zellen-Mutter-Sprache“ zu erklären und zu veranschaulichen. Ich verstehe trotzdem nicht alles.
Hautausschlag im Gesicht- meine Reaktion auf Trends
In meinem Freundeskreis (darunter der ein oder andere (Möchte-Gern-) Hippster), sind da ebenfalls ganz anders drauf. Die Männer tragen seit einigen Jahren Bärte (ich dachte, dass die meisten zu faul zum Rasieren sind oder die Religion spontan gewechselt haben). In Frankfurt ist Multi-Kulti, in Bezug auf Glaubensfreiheit, durchaus ein Thema! Ich habe mich also an haarige Gesichter gewöhnt und an Küsschen-rechts-Küsschen-links-Begrüßungen, die ein halbstündiges Gesichtsjucken bei mir hervorrufen. Egal! Ich akzeptiere diesen Trend! Jeder soll aussehen wie es ihm gefällt…jeder soll für juckenden Ausschlag bei anderen verantwortlich gemacht werden können!
Dann fing diese Geschichte mit dem Thema „Trend-Wandern“ an. Mann nennt es aber natürlich nicht „Wandern“, sondern „Hiken“, wenn man hipp ist. Und ganz ehrlich: „Hiken“ klingt natürlich auch nicht so öde wie „Wandern“, was einen immer an warme Capri-Sonne und zerdrückte Butterbrote in einem Kinderrucksack erinnert.
Und soll ich Euch noch etwas erzählen? Ich war tatsächlich auch das erste Mal in meinem Leben im April 2017 wandern, äh hiken. Das war mitunter der schönste Urlaub im vergangenen Jahr, was aber auch an meiner Begleitperson (dem MesserDealer) lag!
Ich bin die Trend-Nachhut
Um es kurz zu machen: Ich bin, außer bei kulinarischen Dingen, eher die Trend-Nachhut.
Eine Bekannte formulierte es erst kürzlich sehr treffend und sprach laut aus, dass ich Trends erst mitbekäme, wenn sie Teil einer Tchibo-Themenwoche sind. Nicht wirklich ein Kompliment, aber leider wahr…
Aber ich gelobe daran zu arbeiten!
Aktuell ist dann wohl (gerade am Jahresanfang) der allgemeine Lieblingstrend: Achtsamkeit.
Und dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, nicht wieder als Letzte irgendwelche Trends mitzubekommen, sondern gleich zu Anfang mit aufzuspringen.
Einige veränderte Faktoren in meinem Leben haben jetzt tatsächlich auch dazu geführt, dass ich mehr Zeit für die Trend-Recherche habe… (ich hoffe das klappt auch alles, so wie ich mir das vorgenommen habe).
Power-Achtsamkeit für Zurückgebliebene
Nachdem ich ja das Thema Achtsamkeit die vergangenen Monate sehr erfolgreich in meinem Kopf und Leben ignoriert habe, muss ich jetzt natürlich wieder um so mehr Gas geben und tue jetzt so, als würde ich schon seit Jahren mit an Board sein.
Ich mache also jetzt Power-Achtsamkeit, um alles aufzuholen, was ich verpasst habe.
Deutlich merkt man das Ende eines Trends, wenn sich die Fachbücher zu einem bestimmten Thema irgendwann unter einer Regenfolie, rabattiert, auf dem Wühltisch im Freien vor der Lieblings-Buchhandlung stapeln. Ich habe dort vor einigen Tagen diverse Achtsamkeits-Exemplare von ganz unten herausgezogen und natürlich direkt gekauft.
Das Rosinen-Experiment
Kurz vor Neujahr hatte ich dann ein wenig Zeit, mich mal mit diesen Ratgebern auseinander zu setzen. Ein Ratgeber-Tipp war zum Beispiel, sich eine Rosine auf den Tisch zu legen und sie möglichst lange anzustarren. Angeblich entspannt es, sich die Krater auf der verhutzelten Oberfläche einzuprägen. In Kapitel 5 darf man sie dann sogar langsam und bedächtig kauen. Aber in diesem Stadium bin ich noch nicht angekommen (ich mag übrigens keine Rosinen)…Der Herr MesserDealer hat bei meinem ersten Rosinen-Selbstversuch darum gebeten, diese Übung nicht mehr beim Sonntagsfrühstück zu praktizieren, da ich ihm dabei ein beklemmendes Gefühl von autistischen Verhaltensweisen vermitteln würde.
Also habe ich gestern einen anderen Versuch ausprobiert: Achtsam gehen. Stand auch in einem der Bücher…
Man geht, spürt dabei seine Füße (die spüre ich übrigens auch, wenn ich nicht achtsam bin-ganz besonders in 15cm High-Heels!), schaut in die Luft und atmet. Hat super geklappt. Finde ich gut. In diversen Youtube-Achtsamkeits-Lehrfilmen gibt es eine Menge ähnliche Beispiele wie das Gehen. Alles sehr leicht umzusetzende Übungen, mit einem hohen Maß an motivierendem Erfolg. Unter anderem schaute ich mir 16:03 Minuten an, wie ein Mann auf einem Hocker saß und nichts tat. Mindestens 50% aller Büromenschen machen jeden Tag quasi nichts andres. Achtsam sein geht anscheinend doch leichter, als gedacht…
Der Achtsamkeits-Gegentrend
Meine Freundin Bianca, mit der ich über meinen neuen Vorsatz gesprochen habe, ist mittlerweile schon etwas genervt von der ganzen Achtsamkeits-ich starre-auf-Rosinen-Welle. Kein Wunder! Sie ist ja auch schon in dem Stadium, in dem sie das Ding, nach jahrelangem Training, runterschlucken darf! Bianca ist der festen Überzeugung, dass wir kurz vor einem ganz neuen Gegentrend stehen: UNACHTSAMKEIT.
(Der Begriff ist allerdings noch nicht gefestigt und beschreibt lediglich den „Arbeitstitel“ dessen, was womöglich in Kürze als Welle auf uns zu rollen wird.)
Ich verspreche Euch, dass ich bei diesem Trend diesmal gaaaanz weit vorne mit dabei bin! Also ich werde sozusagen die Trendsetterin der Unachtsamkeit sein. Denkt an meine Worte!
Während ich mir gedankenverloren die schrumpelige Rosine in den Mund stecke und darauf herumkaue, stelle ich mir vor, wie ich völlig unachtsam einen Gin-Cocktail nach dem anderen auf einem der Frankfurter Hochhäuserdächer in mich hineinkippe, die Musik so laut aufdrehe, dass mein Trommelfell tagelang vibriert, ich nackt im Schlafzimmer bei Minus 10 Grad und weit geöffnetem Fenster auf und abtanze und mir tellerweise Kartoffelbrei mit Hackbraten und brauner Sauce in den Mund stopfe.
Eigentlich hatte ich ja überlegt eine weitere Rubrik auf den Blog zu bringen:
Den >>Mindful Mittwoch<<….
Achtsamkeit ist sowas von gestern!
Aber tatsächlich gefällt mir >>Happy Carelessness<< (klingt irgendwie nach einer Damenbinde) viel besser und ist mit Sicherheit ein voller Erfolg in der Umsetzung.
Achtsamkeit ist ja sowas von gestern *gähn.
Tue das, was Dir gut tut!
Ich finde DAS ist ein guter Vorsatz für das neue Jahr!
Um gleich mal den neuen Trend zu fixieren, starte ich 2018 deshalb mit einem extrem leckeren Burger… Schließlich ist ja heute auch noch MEATWOCH…
- Patty:
- 700 g Fleisch vom Hirsch z.B. vom Blatt oder Hals
- 200 g fetter Speck
- 80 g Semmelbrösel
- 1 Ei
- 1,5 EL Senf
- Salz
- Pfeffer
- Paprikapulver edelsüß
- Buns:
- 3 Esslöffel lauwarme Milch
- 230 ml lauwarmes Wasser
- 2 Teelöffel Trockenhefe
- 2,5 Esslöffel Zucker
- 1,5 Teelöffel Salz
- 2 Eier
- 240 g Roggenvollkornmehl
- 160 g Dinkelvollkornmehl
- 3 Esslöffel Butter
- 1 Eiweiß
- Sesam, Leinsamen, Haferflocken (alles was Ihr mögt)
- Radicchio-Slaw:
- 2 TL Fenchelsamen
- 3 TL Honig
- 3 TL weißen Balsamico
- 4 EL bestes Olivenöl (z.B. von Antikleia)
- 1 kl. Kopf Radicchio Rosso di Treviso
- 1 kl. Kopf Radicchio Castelfranco
- Salz, Pfeffer und etwas Orangenschalenabrieb
- Preiselbeere-Mayonnaise: (ergibt ca. 250g)
- 2 sehr frische Eigelb (Gr. M)
- 1 TL mittelscharfer Senf
- ca. ¼ l neutrales Öl (zum Beispiel Sonnenblumenöl)
- 1-2 EL Zitronensaft
- Salz, weißer Pfeffer, Zucker
- 3 EL Preiselbeerkonfitüre
- Patty:
- Das Fleisch vom Reh und den fetten Speck in Würfel schneiden, mischen und fein wolfen.
- Die Hackmasse mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Senf würzen.
- Das Ei und die Semmelbrösel dazu geben und alles gut miteinander verkneten.
- Aus der Masse 6 gleichgroße Pattys formen und bis zum Grillen oder Braten abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
- Die Patties nach beliebiger Art und Garstufe braten oder grillen.
- Buns:
- Hefe mit Milch und Zucker verrühren, 5 Minuten gehen lassen.
- Wasser, Eier, Salz und Mehl hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten. Butter hinzufügen und 5-6 Minuten durchkneten.
- Teig zugedeckt an einem warmen Ort 1-2 Stunden gehen lassen.
- Backofen auf 200 °C vorheizen.
- Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Teig in 8 gleichgroße Stücke teilen und zu Kugeln formen. Ungebackenen Buns mit jeweils 8 cm Abstand auf das Backblech legen und mit einem Handtuch abdecken, 10 Minuten ruhen lassen.
- Eiweiß leicht aufschlagen und Buns damit bestreichen. Mit Besam und Saaten bestreuen und im heißen Ofen 15 Minuten goldbraun backen.
- Radicchio-Slaw:
- Die Fenchelsamen bei kleiner Hitze in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
- Dann in einem Mörser grob zerstoßen.
- Den Essig mit dem Honig, Salz, Pfeffer, Orangenschale und Fenchel kurz in einem Topf erwärmen.
- Vom Herd nehmen und das Olivenöl dazugeben.
- Die Radicchio-Köpfe in feine Streifen schneiden und gut mit dem Dressing vermischen.
- Kurz durchziehen lassen und den Burger damit Belegen.
- Preiselbeere-Mayonnaise:
- Eigelb und Senf für das Mayonnaise-Rezept in einen Rührbecher geben und mit den Schneebesen des Handrührgeräts kurz verrühren.
- Ca. ⅕ des Öls für das Mayonnaise-Rezept tröpfchenweise einrühren, bis sich Öl und Eigelb zu einer glatten Creme verbunden haben.
- Dann das restliche Öl in einem dünnen Strahl langsam unter ständigem Rühren zugießen und so lange aufschlagen, bis eine dickcremige Mayonnaise entsteht.
- Zum Schluss 1 EL Zitronensaft unter die Mayonnaise rühren.
- Mayonnaise mit Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker abschmecken.
- Dann die Preiselbeerkonfitüre darunter rühren
- Aus allen Komponenten den Burger nach Gusto zusammenbauen. (Ich habe noch eine Scheibe Tomate und ein Blatt Lollo Bionda mit draufgemacht).
Wie gefällt Euch mein neuer Vorsatz? Macht Ihr mit? Hier und hier gibt es übrigens noch weitere Burger-Ideen, falls Euch das zu wild ist… ;-) und hier die Gemüsechips.
Bleibt Euch treu und hört auf das was Euch gut tut!
Eure