Es heißt ja so oft, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag sei und man auf keinen Fall das Frühstück auslassen sollte. Hmmmmm… ok. Ich bin also ehrnährungstechnisch total daneben, denn ich verzichte weitest gehend aufs Frühstück. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich an manchen Tagen bereits um 4 Uhr aufstehe. Und um diese Uhrzeit etwas zu essen fällt mir echt schwer. Naja, und bedingt durch den Stress bei der Arbeit meldet sich mein Hungergefühl erst so gegen 11 Uhr-zumindest ignoriere ich die merkwürdigen Geräusche aus meinem Inneren erfolgreich. Jaaaaaa…. Ich weiß. Nicht gesund. Ändere was. Disziplinier Dich. Bla bla bla. Hab ich alles schon versucht und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder seinen eigenen Essens-Rhytmus am Tag hat. Meiner startet eben erst um 11, während sich andere schon um 8 Uhr 2 Schnitzelbrötchen in den Hals gejagt haben. Auch nicht so doll, nur mal so am Rande…!
Wie auch immer. Was ich nämlich eigentlich erzählen wollte ist, dass am Wochenende die Uhren ja ein wenig anders ticken. Gewöhnlich kann man ausschlafen oder sich noch 3 bis 5 Mal umdrehen und gemütlich im Bett seinen Gedanken nachhängen. Steht auf, trinkt in Ruhe seinen Tee oder Kaffee und lässt den Tag ganz gemütlich starten. Huch, was war das für ein Geräusch? Mein Magen knurrt. Wahrscheinlich findest es mein Körper einfach nur gemütlicher, sich nicht auf die Schnelle eine Scheibe Brot zwischen die Zähne zu klemmen, kurz zu kauen und dann viel zu große Stücke verdauen zu müssen, weil Madame House No. 15 mal wieder in Zeitdruck ist. Am Wochenende merkt auch mein Magen, dass alles entspannter ist. Wobei ich auch hier sagen muss: Mr. Stomach meldet sich erst so ab 10 Uhr und fragt mal leise nach einer Futterration an.
Aber, wenn ich dann Frühstücke, dann auch richtig. Mit so nem klebrigen Nutellabrötchen kann man mich dann nicht locken. Dann muss es schon handfest sein. Käse ist immer dabei und statt Margarine finde ich Sahnemeerrettich ist auch eine wundervolle Alternative als Brotaufstrich.
Gestern, an diesem wonderful Sunday, bin ich aufgewacht und hatte unbändige Lust auf eine warme und ofenfrische Laugenstange. Zum Glück hatte ich am Samstag erst eine ganze Packung Aufback-Laugenstangen-Rohlinge gekauft. Doch der Blick in den Tiefkühler traf ins Leere. Zumindest was Laugenstangen anbelangte. Äh…wo sind die verdammten Dinger? Dann fiel mir das plumsende Geräusch ein, als ich nach dem Einkaufen mit dem Auto etwas schneller um die Kurve fuhr und mein Einkaufskorb im Kofferraum umkippte. Tja, da ist wohl die Packung quer durch den Kofferraum geflogen und ich hab vergessen sie einzusammeln. Und so war es auch. Einsam lag die Packung noch im Auto. Zum Glück haben wir derzeit hier im Taunus Temperaturen unter 0 Grad, so dass mir der Teig noch nicht entgegenquoll als ich den Kofferraum öffnete. Aber angetaut waren die Dinger schon und dadurch ziemlich aus der Form geraten. Wegschmeißen? Nie im Leben!!! Die gehen doch noch… Vor kurzem hatte ich im Internet gelesen, dass man so ziemlich alles im Waffeleisen zubereiten kann. Warum also nicht auch Laugenteig?! Und soll ich Euch was sagen? Das ist die Macht! Echt! Zwei angetaute Laugenstangen halbiert und in das belegische Waffeleisen gepresst, 2-3 Minuten warten und schon hat man warme, duftende und köstliche Laugenwaffeln zum Frühstück.
Naja, und wenn das Frühstück schon anders läuft als geplant, dann aber richtig! Und so kramte ich aus den Tiefen meines Kühlschranks noch die Weißwürste heraus, die ich eigens für die Laugenstangen beim Metzger gekauft habe. Und wenn schon die Laugenstangen ihre Form verändern, dann fairnesshalber auch die Weißwurst…
Also wurde aus den Weißwürsten kurzerhand ein leckerer Weißwurst-Salat, der sich wunderbar in den kleinen Vertiefungen der Waffel verteilte. Ein Klecks süßer Senf dazu und mein Sonntags-Spätstück war so wundervoll, wie schon lange nicht mehr.
Auf Weißbier habe ich verzichtet. Das wäre mir dann doch eine Spur zu heftig.
Vielleicht habt Ihr ja auch mal Lust auf Spätes Glück beim Früh(en)stück oder werdet gebeten mal etwas zu einem Brunch mitzubringen. Der Weißwurstsalat eignet sich hervorragend dazu und die Waffeln sind blitzschnell gemacht.
Probiert es doch aus! Hier kommt das Rezept für den Weißwurstsalat:
- 3-4 Weißwürste
- 10 Cornichons
- 2 Radieschen
- 2 EL milden Essig
- 2 EL Rapsöl
- 1 EL süßen Senf
- Salz, Pfeffer
- frische Petersilie
- Die Weißwürste kurz in heißem Wasser gar ziehen lassen.
- Danach die Pelle entfernen und in kleine Würfel schneiden.
- Jetzt die Cornichons und die Radieschen ebenfalls in kleine Würfel schneiden.
- Weißwurst, Radieschen und Cornichons mit Essig, Öl und Senf mischen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
- Frische Petersilie hacken und unterheben.
- Alles eine halbe Stunde ziehen lassen und evtl. nachwürzen.
- Dazu passen Brezeln oder Laugenstangen-oder Waffeln und grüner Salat.
Ein Rezept wie Ihr süßen Senf herstellt, findet Ihr hier oder Ihr kauft ihn einfach hier. Übrigens wusstet Ihr schon,dass es einen offiziellen Weißwurst-Ratgeber im Internet gibt? Wahnsinn, was der Bertl und die Rosl aus Zwiesel hier so zusammentragen und berichten!
Ihr solltet nur vorher sagen, dass es Laugenwaffeln sind, nicht dass sich der ein oder andere Sahne mit Kirschen drauf haut und danach das Gesicht verzieht.
Was gibt’s denn bei Euch zum Frühstück? Schreibt mir doch mal.
Und falls Ihr weitere Frühstücks-Inspirationen haben möchtet, schaut mal bei Clara vorbei. Hier geht es heute nämlich genau um diese Thema.
Es grüßt Euch bestückend spät und doch früh
aus dem House No.15