{…von Pasta und einer männlichen Vorbereitung auf die WM…}
Da sind sie schon wieder vorbei. Die letzten 4 Jahre. Und schon beginnt die Zeitrechnung wieder neu. Zumindest für alle Fußballbegeisterten, die jetzt schon den Spielplan der Fußball-WM 2018 mit Fußballer-Magneten an den Kühlschrank gehängt haben.
Ich gestehe, ich bin da etwas außen vor, lasse mich aber dennoch gerne zu den Deutschlandspielen vor den Fernseher locken.
Sieht man sich in den Läden um, kommt man an keinem Fußball-Aufsteller, keiner Sammelkarten Aktion, an keiner Verlosung für Deutschland-Trikos, usw. vorbei.
Alle werden zu Sportlern, wenn auch nur in der eigenen Vorstellung.
Mein Freund Bastian (ihr kennt ihn von hier) gehört auch zu den Möchte-Gern-Sportlern und erzählte mir vor einiger Zeit, dass er bis zur Fußball-WM unbedingt einen gestählten Körper haben muss, damit er beim Public-Viewing beherzt und im Siegestaumel sein T-Shirt vom Leib reißen kann.
Jetzt ist es aber nun mal so, dass Bastian noch weit von einem gestählten Körper entfernt ist. Und man verstehe mich hier bitte nicht falsch, mich stört ein Bauchansatz bei einem Mann keineswegs!
Als ich ihn deshalb vor einer Woche anrief, um zu fragen wie es denn nun mit seinem Sportprogramm so laufe, kam am anderen Ende die stammelnde Ausrede: „Ach Tanja, weißt Du, ich wollte ja…..“
„Aha! Aber…?“
„Ich wollte schon anfangen zu joggen, aber dann fiel mir auf, dass ich gar keine richtigen Sportklamotten besitze…“
„Du hast keine Shorts und kein T-Shirt, in dem Du mal um den Block rennen kannst?“
„Doch schooooon…aber wenn ich schon ein neues sportliches Leben anfange, dann möchte ich das auch professionell und mit den richtigen Klamotten aufziehen.“
„Und was heißt das jetzt?“
„Kommst Du mit mir shoppen? Ich brauche Beratung…bitte, Tanja!“
Einen Tag später stehen Bastian und ich in einem Sportgeschäft.
Er ist bereits in der Umkleidekabine und probiert eine schwarze Shorts mit breiten silbernen Streifen an der Seite an. Angeblich besteht dieses Textile Stück aus einer Faser, die auch für Astronautenhandschuhe verwendet werden. Warum so etwas in einer Sporthose verbaut sein muss, erschließt sich mir nicht.
Die engagierte Verkäuferin eilt geschäftig an mir vorbei in Richtung Umkleide und schiebt ein Paar knallrote Kniestrümpfe zwischen den Vorhangteilen hindurch.
„Das sind unsere Verkaufsschlager derzeit! Das Material nennt sich Coolmax. Es strafft zusätzlich die Waden und lässt sie auch noch atmen!“
Triumphierend sieht sie zu mir herüber. Atmende Waden… na dann…
Der Vorhang der Umkleidekabine öffnet sich und Bastian steht in seiner ganzen Pracht grinsend vor mir. Was mich da angrinst erinnert mich allerdings eher an Batman bei der Einschulung (noch mit Babyspeck) oder an einen Toyboy von Wolfgang Joop.
„Ist das nicht a-b-s-o-l-u-t-e-r W-a-h-n-s-i-n-n? Diese Materialien?“ flötet die Verkäuferin
„Aboluuut!“ antwortet Bastian entschlossen. „Das nehm ich!“
Die Verkäuferin hier hat den Dreh raus und behandelt meinen Kumpel als sei er nur aus einer verletzungsbedingten Pause zurück und der Traum des Profisportlers immer noch in greifbarer Nähe.
Das Sportgeschäft gehört irgendwie zu den Orten, an denen sich ein Mann verstanden fühlt. Irgendwo tief im Inneren, träumt ein Mann wohl heimlich von einer Profikarriere als Fußballer, Läufer, Tennis- oder Golfspieler, auch wenn er die Figur und den Bewegungsablauf einer Qualle hat. Orte wie ein Sportgeschäft sind Balsam für die Seele des Mannes.
An der Kasse wandern dann noch eine atmungsaktive Regenjacke, ein Energie-Gel und eine Trinkflasche plus Snackbox mit passendem Gürtel in die Tüte.
Auf die Frage, ob das alles denn wirklich nötig sei, bekam ich die patzige Antwort: „Tanja, wenn ich in einem Jahr vielleicht schon mein Triathlon-Training kurz vor der Schneefallgrenze absolviere, soll ich mir dann vielleicht ne Butterbrotdose unter den Arm klemmen?“
Was soll man bitte darauf antworten?
Auf dem gesamten Heimweg philosophiert Bastian darüber, wie es sich jetzt schon so gut anfühlt, quasi im Spitzenkader der Profisportler mitzumischen.
Lautstark immitiert er einen Stadionsprecher:
„Und jetzt endlich wechselt der Trainer Bastian Herbrecht ein, den kopfballstarken gut gebauten Linksaußen-Spieler aus Hessen.
Sehen Sie wie die Fans auf der Tribüne ausrasten und feiern… Und daaaaa…. die ersten weiblichen Fans reißen Ihre T-Shirts herunter….“
Bastians Wangen glühen, während er in seiner eigenen Vorstellung von tausenden von Fans gefeiert wird. Ich kann nur noch mit dem Kopf schütteln.
Zwei Tage später rufe ich bei dem Supersportler an, um mal nachzufragen wie sich die waaaaaahnsinns Materialien so am Körper beim Training anfühlen.
„Großartig Tanja! Ich sitze gerade auf der Couch und lasse meine Waden Atmen. Und weißt Du was toll ist? Die Streifen der Hose leuchten sogar im Schein des Fernsehers. Ich analysiere gerade die letzten Deutschlandspiele.“
„Ist das etwa Dein Training?“
„Ich bereite mich darauf vor! Außerdem ist mir aufgefallen, dass mir noch eine Pulsuhr fehlt, bevor ich so richtig durchstarten kann. Schließlich muss man seinen Puls für optimale Trainigsergebnisse immer im Blick haben! Blöderweise wird die Uhr erst im August geliefert….“
…
Damit Ihr Euch ohne Reue (egal ob mit oder ohne Sport und passenden Klamotten) auf das erste Deutschlandspiel vorbereiten könnt, habe ich heute mal ein Rezept mit protein- und ballaststoffreichen Deutschlandnudeln für Euch.
Und damit wir die Mexikaner heute im ersten Spiel gleich weichkochen machen wir dazu eine mexikanische Sauce…
Die Nudeln habe ich übrigens von der Firma Ackerlust. Hier gibt es neben den „Team-Pasta“-Nudeln auch ein wunderbares Kürbiskernöl, Kürbiskerne zum Knabbern und tolle Müslisorten. Die Produkte werdet Ihr hier demnächst immer mal sehen, denn ich bin absolut überzeugt und begeistert davon.
Also, „Olé Olé“ Ihr Lieben, auf dass Deutschland aus den Mexikanern heute Guacumole auf dem Rasen macht ;)
Eure
- 200 g Ackerlust-Nudeln (Link auf Produkt im Shop)
- 2 Tomaten
- 1 Avocado, reif
- 3 Zweige Koriandergrün, oder etwas Korianderpulver
- 1 rote Zwiebel
- ¼ Chilischote fein gehackt
- 1 TL Zitronensaft
- 1 EL Olivenöl
- ½ TL Cayennepfeffer
- ½ TL Salz
- Pfeffer
- Parmesan
- Die Nudeln in Salzwasser al dente kochen.
- Währenddessen die Tomaten halbieren und entkernen und in Würfe schneiden.
- Die Zwiebel fein hacken, die Avocado auch in Würfelchen schneiden und alles zusammen in einer Schüssel mischen.
- Die Korianderblättchen hacken und Zitronensaft, Chilischote und Öl dazugeben.
- Alles mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken.
- Den Käse in feine Späne hobeln.
- Zum Anrichten die Nudeln auf einen Teller geben, die Avocado-Tomaten-Sauce darauf geben und mit Käse bestreuen und mit Korianderblättchen garnieren.