{…man muss auch mal „Nein“ sagen könne…}
Heute greift die HouseDame mal in die „Lebensweisheits-Kiste“ und schwingt nur kurz den Kochlöffel. ;)
Lebensqualität durch ein gepflegtes „Nein“ – „Ja“ das geht!
Zu so vielen Dingen im Alltag sagt man einfach „Ja“, ohne dass man eigentlich will, was oder wem man da zustimmt oder eingeht. Ein gepflegtes „Nein“ kann einem tatsächlich echte Lebensqualität bringen.
Ich habe in meinem Leben schon ziemlich oft „Ja“ zu Dingen gesagt, zu denen ich besser „Nein“ gesagt hätte. Zu Einladungen, von Menschen mit denen ich meine Freizeit eigentlich nicht „verschwenden“ wollte, zu Aufträgen, für dich eigentlich zu überarbeitet, für Partys, für die ich zu müde war. Alles aus reiner Höflichkeit. Meist weiß man erst hinterher, dass einem ein gepflegtes „Nein“ einiges an Stress, Zeitverschwendung und oftmals auch Ärger verhindert hätte. Ein „Ja“ geht einem schnell über die Lippen, ohne dass man sich häufig in diesem Moment darüber bewusst ist, was die Konsequenz für dieses „Ja“ bedeutet.
Warum sagt man „Ja“, wenn man „Nein“ meint?
Meine „Jas“, die ein „Nein“ hätten sein sollen, kamen meist aus der Angst heraus entweder etwas zu verpassen, jemanden vor den Kopf zu stoßen oder einfach nach einer „Nein-Antwort“ nie wieder gefragt zu werden.
Zeit nimmt den Druck für vorschnelle Antworten
Ich habe gelernt, dass es auf die Art und Weise ankommt „Nein“ zu sagen. Der richtige Umgang damit lässt sich lernen und erfordert nur ein wenig Übung.
Wichtig ist, dass das „Nein“ freundlich angebracht wird und dem Gegenüber nicht das Gefühl gibt auf die Füße getreten zu bekommen.
Oftmals hilft es schon, wenn man nicht voreilig und schnell eine Antwort geben muss und sich mit „Darf ich darüber nachdenken? Ich sage Dir heute Abend Bescheid!“ oder „Ich muss erst in meinem Kalender nachsehen. Ich kann Dir gerade noch keine verbindliche Antwort geben.“ Zeit für die Antwort und zum Hinterfragen seiner eigenen Empfindung schafft. Jeder hat das Recht sich Zeit für Antworten zu nehmen, was meist auch den Druck der Entscheidung nimmt. Hat man voreilig mal wieder etwas zugesagt, was man eigentlich gar nicht wollte, ist es unlängst schwieriger einen Rückzieher zu machen, denn man steht ja schon im Wort.
Erklärt man zudem kurz noch weshalb man etwas ablehnt, ist es für den Gegenüber auch leichter nachzuvollziehen. Allerdings sollte die Erklärung tatsächlich kurz ausfallen, denn sonst läuft man Gefahr in Überredungsversuche oder Debatten verwickelt zu werden.
Genauso wie jeder das Recht hat „Nein“ zu sagen, haben alle die mit einem Anliegen, einer Bitte oder Gesuch an jemanden herantreten anständig behandelt zu werden. Ein eindeutiges „Nein“ ist oft auch ein Zeichen von Respekt, so merkwürdig das vielleicht klingt. Unnötig vertröstet oder hingehalten werden, wenn man die Antwort schon längst weiß, ist also kein schöner Zug.
Alternativen für ein „Nein“
Für manche Anliegen, die man evtl. mit einem „Nein“ beantworten würde, gibt es aber auch Alternativen.
„Kannst Du bitte einen Kuchen für das Buffet am Samstag backen?“ Früher hätte ich sofort „Ja, klar! Kein Problem!“ gerufen, obwohl ich überhaupt keine Zeit hatte mich noch in die Küche zu stellen. (Aber meine Freunde sollten ja weiterhin denken, dass ich immer alles völlig unangestrengt und mit Links schaffe, egal wie stressig mein normaler Arbeitsalltag auch ist/war.) Heute sage ich einfach: „Sorry, einen Kuchen backen kann ich leider nicht, aber ich bringe eine Käseplatte mit.“ Und schon ist aus einem „Nein“, ein alternatives Angebot geworden, dass dem Gegenüber für sein Anliegen auch weiterhelfen könnte. Aber nicht, dass Ihr jetzt aus schlechtem Gewissen Wagenladungen Käse mitbringt, weil Ihr den Kuchen ausgeschlagen habt!
Kennst Du Deine „Jas“?
Damit man das mit dem „Nein-Sagen“ gut hinbekommt, muss man allerdings wissen was seine „Jas“ im Leben sind. Was möchte man? Was tut einem gut? Möchte man mehr Zeit für sich haben? Möchte man konsequenter sein Sportprogramm absolvieren? Dann schlägt man natürlich das Glas Wein, zu dem man eingeladen wird, aus, da das nicht im Trainingsplan vorgesehen ist… Wenn man weiß was man möchte, wird ein „Nein“ leichter fallen und sich auch authentisch vor sich und den anderen begründen lassen.
Lasst Euch nicht auf Diskussionen ein, wenn Euer Gegenüber Eure „Nein-Entscheidung“ nicht versteht oder akzeptiert und lasst Euch bloß keinen Egoismus vorwerfen!
Immer daran denken: Es kommt nur auf die Empfindung deines Gegenübers darauf an, wie das „Nein“ interpretiert wird. Achtet also immer darauf wie Euer „Nein“ rübergebracht wird.
Ich sage heute „Nein“ zu Kalorien und „Ja“ zu schönen Erinnerungen an den letzten Urlaub, an dem ich immer Miesmuscheln am Mittag an der Strandbude gegessen habe und mich alles andere als MIES dabei gefühlt habe.
- 1 kg Miesmuscheln
- 1 Dose stückige Tomaten
- 1 Dose Kokosmilch
- 1 rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- etwas Butter
- 150ml Weißwein
- 100ml Gemüsebrühe
- 3 Karotten
- 3 Stangen Stangensellerie
- weiteres Gemüse nach Belieben
- Salz, Pfeffer, Chili, Curry, Zitronensaft
- Die Miesmuscheln gründlich säubern. Alle Muscheln die bereits vor dem Kochen geöffnet sind, bitte entsorgen!
- Zwiebeln, und Gemüse gleichmäßig groß in Würfel schneiden, Knoblauch fein hacken.
- Das Gemüse in einem großen Topf in der Butter anschwitzen und anschließend mit der Brühe und dem Weißwein ablöschen.
- Minuten köcheln lassen, dann die Tomaten und die Kokosmilch dazugeben.
- Den Sud mit Salz, Pfeffer, Chili, Curry und etwas Zitronensaft abschmecken.
- Jetzt die Muscheln dazugeben und solange köcheln lassen bis sie sich alle geöffnet haben.
Dazu passt übrigens gut dieses selbstgebackene Baguette (klick) oder auch diese Fladenbrot (klick)
DIE FÄHIGKEIT DAS WORT „NEIN“ AUSZUSPRECHEN,
IST DER ERSTE SCHRITT ZUR FREIHEIT.
(Nicolas Chamfort)
franz. Schriftsteller 1741-1794
Macht das was Euch gut tut!
Eure
aus dem House No.15