{…von Überlebensstrategien, Umweltgedanken und Resteverwertung…}
Es ist mal wieder Outing-Time im House…
Ich gestehe: Ich praktiziere „Putzduschen“… Exzessiv und leider mit Folgeschäden…
Aber jetzt erst mal ganz von Anfang, damit Ihr meinen „Putzduschissmus“ auch versteht.
Ich habe einen Putz(mittel)fimmel. Und nein…bei mir zu House ist es nicht klinisch rein!!!
Im Gegenteil. Ich bin stinkendfaul was Putzen anbelangt. Aber ich lasse mir gerne von der Werbung vorgaukeln, dass das neue Putzmittel, welches die Firma XY auf den Markt gebracht hat, schneller und effektiver arbeitet als andere. Ich erwähne nur kurz die Nummer mit dem Kupferpfennig, auf den ich natürlich prompt reingefallen bin. Das heißt, sobald mir eine Werbung plausibel klarmachen kann, dass das neue Produkt schnell zu einem 1A Ergebnis führt, stehe ich schon im nächsten Supermarkt am Aktions-Regal und lade mir die (Sprüh-)Flasche in den Wagen.
Werbung ist übrigens ein Arschloch! Das mit dem Pfenning hat nämlich mal gar nicht funktioniert. Genauso wenig wie das mit den ganzen Pseudo-Antikalk-Mitteln, die sich aussprechen lassen wie „Ich BRECH ins Essen“ mit vollem Mund… Ich sag den Namen jetzt nicht (ich werde hier nämlich KEINE Werbung für dieses Zeug machen, was mich fast getötet hätte… Ersetze einfach das CH von BRECH durch F…)
Dazu muss ich Euch kurz über mein Putzverhalten aufklären:
Kennt Ihr den Begriff Life-Work-Balance? Das habe ich versucht mir zu verinnerlichen, um dabei in allen Bereichen so viel schöne Zeit wie nur möglich rauszuschlagen und alles Nötige irgendwie geschickt zu integrieren.
Beim Thema Putzen (was ja leider doch nötig und unabdingbar ist) kam dann mein persönlicher Begriff „Putzduschen“ heraus.
Ich bin eine Putz-Duscherin und finde, dass das genau in meine persönliche Work-Life-Balance-Auffassung passt. Effektives Arbeiten bringt mehr Genuss-Zeit….
Der Begriff „Putzduschen“ ist auch recht schnell erklärt:
Dass jede Dusche regelmäßig von Pflegeproduktrückständen, Haaren, Kalk und Staub gesäubert werden muss ist ja wohl jedem bewusst. Und da ich gerade nicht (mehr) in der komfortablen Situation einer Hilfskraft im Househalt bin, muss die House-Dame eben selbst wieder ran. Um Zeit zu sparen sieht das Ganze wie folgt aus: Ich steige in die Dusche und absolviere mein Beauty- und Pflegeprogramm ganz ausgiebig, entspannt und in Ruhe. Der Gedanke, dass ich die Duschkabine ja danach sowieso reinigen muss, hat mich auf die glorreiche Idee gebracht, den Säuberungsprozess meines Körpers mit dem der sanitären Einrichtung zu kombinieren. Anstatt vor der Dusche zu stehen und alles mit Reinigungsmittel einzusprühen (Antikalkmittelchen vor allem!), um dann mit dem halben Oberkörper schrubbend und wischend von außen kopfüber in der Duschkabine zu hängen, habe ich beschlossen diesen Prozess aus dem Inneren der Kabine heraus zu vollziehen.
Heißt im Klartext: ich stehe in der Dusche und reinige direkt nach dem Duschen die Kabine mit Putzmittel. Naggisch (wie man hier in Hessen sagt…).
Und an dieser Stelle muss der „BRECH“-Reiniger erwähnt werden. Habt Ihr schon mal auf 0,7 qm2 eine halbe Flasche Chlorreiniger benutzt? Die Dämpfe, die dabei freigesetzt werden, haben meine Lunge quasi in einer zehntel Sekunde durchlöchert und mir sämtliche Atemwegsöffnungen stillgelegt. Hustend habe ich panisch die Brause angeschaltet, um das Zeug mit warmen Wasser vom Fliesenspiegel zu spülen. Das heiße Wasser hat natürlich den Effekt eines Dampfbades ausgelöst und das ätzende Zeug in feinem Sprühnebel überall auf mich draufgelegt. Der Rest floss großflächig in der Duschwanne in Richtung Abfluss. Natürlich nicht ohne vorher meine Fußsohlen damit zu unterspülen. Ich schiebe schnell die Duschwand beiseite um Luft zu bekommen, und schon merke ich das fiese Brennen unter meinen Füßen. Zur Hölle mit „BRECH“… Nach diesem Erlebnis und einem noch nicht mal zufriedenstellenden Putzergebnis muss etwas Neues, Biologisches und vor allem Atemwegsschonendes her.
Also habe ich beschlossen mal auf der grünen Welle zu surfen und meinen Antikalkreiniger einfach selbst zu machen. Und wisst Ihr was? Das ging so easy und riecht auch noch toll. Aber das Beste daran ist: es macht sauber!!! Uuund schont die Umwelt…uuund kribbelt nicht unter den Füssen… uuuund man darf sogar beim Putzduschen atmen, ohne Angst vorm Erstickungstod zu haben.
Alles was man dazu benötigt habt Ihr bestimmt zu House.
Und weil ich noch so viele Zitronen übrig hatte, habe ich kurzerhand eine Maispoularde mit Zitrusnote zum Abendessen gemacht.
Ich sage Euch: DAS ist Work-Life-Balance par Exellence!
Ich habe ein glänzendes Badezimmer (kennt Ihr die Fotos mit diesen Glitzersternen der Sauberkeit?- so sieht meine Duschkabine aus…naja fast…) und bin satt und völlig zufrieden.
Hach, ich mag es wenn ein Plan funktioniert- und ich dabei nicht erstickt bin.
Also liebe Housefreunde, es gibt echt viele Wege die Chemiekeulen zu umgehen und damit dem Erhalt der Umwelt einen Beitrag zu leisten. Und wenn es dann auch noch mit dem kulinarischen Wohlbefinden einhergeht… was soll ich sagen: dann habt Ihr alles richtig gemacht!
Hier also zwei Rezepte:
- Super-Bio-Kalk-Reiniger mit Duftgarantie und ohne Atemnot
- Maispoularde mit Zitrusnote, Fenchel und Zucchini
- Saft von 3-4 Zitronen
- 2-4 Tropfen Spüli
- 3 EL weißer Essig
- etwas Wasser
- Alle Zutaten in einer leeren Sprühflasche durch Schütteln vermischen.
- Auf die Armaturen, Duschkabine, Fliesen, etc. sprühen, evtl mit Lappen nach reiben und mit klarem Wasser abspülen.
- Welch Glanz in unsrer Hütte... ;)
- 1 Bio-Maispoularde (etwa 1,5 kg)
- 2 Bio-Zitronen
- 4 Knoblauchzehen
- Salz
- 1 EL Olivenöl
- 1 Gemüsezwiebel (groß; 500 g)
- 400 Gramm Fenchelknolle
- 3 EL Olivenöl
- 2 TL Ahornsirup (oder Honig)
- Pfeffer (frisch gemahlen)
- 500 Gramm Zucchini
- 1 Messersp. Fenchelpollen
- Den Backofen auf 220 Grad, Umluft 200 Grad, Gas Stufe 5 vorheizen.
- Die Maisoularde abspülen und trocken tupfen. Zitronen heiß abspülen und trocken tupfen. Eine Zitrone in Spalten schneiden, von der zweiten die Schale fein abreiben und den Saft auspressen. Den Knoblauch abziehen.
- Poularde von innen und außen mit Zitronensaft beträufeln und salzen. Zitronenspalten und Knoblauchzehen in den Bauch der Poularde legen. Die Keulen eventuell mit Küchengarn zusammenbinden. Poularde in einen großen Bräter legen und das Olivenöl darüberträufeln. Ohne Deckel auf der 2. Einschubleiste von unten etwa 1 Stunde 15 Minuten goldbraun braten.
- Für das Gemüse Zwiebel abziehen und in Spalten schneiden. Fenchel putzen, abspülen und ebenfalls in Spalten schneiden. Fenchelgrün grob hacken und beiseite stellen. Zwiebel- und Fenchelspalten, 2 EL Olivenöl, Ahornsirup, Salz und Pfeffer gut mischen.
- Nach 30 Minuten Bratzeit das vorbereitete Gemüse um die Poularde herum im Bräter verteilen. Fleisch am besten mit einem Bogen Backpapier abdecken, falls die Poularde zu dunkel wird.
- Zucchini putzen, abspülen und in 5 cm lange Stifte schneiden. 20 Minuten vor Ende der Garzeit Zucchini um das Fleisch herum verteilen, restliches Öl darüberträufeln. Poularde im Ofen fertig braten.
- Den Bräter aus dem Ofen nehmen. Poularde mit Zitronenschale, Fenchelgrün und eventuell Fenchelpollen würzen und sofort servieren.
In diesem Sinne, go green! Und ein Hoch auf Resteverwertung! Zu diesem Thema solltet Ihr übrigens unbedingt mal bei Frau Bpunkt vorbeischauen! Die hat nämlich gerade genau zu diesem Thema einen großartigen Beitrag auf Ihrem Blog.
Happy Wochenendputz ;)
Eure
aus dem House No.15