{…wolle habbe bissi schaaaaarf?}
Neulich in der Badeanstalt
Es ist Donnerstagabend und schon beim Anstehen an der Kasse fallen mir die vielen Herren im Anzug auf. Ich spekuliere auf eine After-Work-Schwimmgruppe, die sich in der 138. Etage eines Frankfurter Bankgebäudes zur „Wie-bekomme-ich-bis-zum-Sommer-einen-Traumbody-Challenge“ verabredet hat.
Ich breite gerade mein Handtuch auf einem der klappbaren Liegestühle aus, als sich zwei aus der besagten Gruppe in den Stühlen neben mir niederlassen.
„Boah, ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal im Schwimmbad war…,“ kommt von Sven (ich nenne ihn jetzt einfach mal so, weil er nach Sven aussieht). „Also, ich erinnere mich ehrlich gesagt auch nicht mehr daran.“ (Nennen wir seinen Kollegen einfach mal Alexander.)
Ein 13-jähriger Junge in einer rosafarbenen Flamingo-Badehose rennt an unserer Liegestuhlreihe vorbei in Richtung Sprungturm.
„Ha! So eine Badehose hatte ich damals auch! Allerdings war die aus Frotée und ohne Flamingos. Einfach nur rosa. Ich habe diese Badehose geliebt!“ ruf Alexander erfreut aus.
Der Junge zieht sich gerade mit seinen physalisgroßen Trizepsmuskeln an der Leiter des Fünfmeter-Sprungturms hoch und steht dann mit geschwollener Brust am Brettrand, zum Absprung bereit.
Im Wasser unter dem Sprungturm tummelt sich eine Gruppe Zahnspangen-Mädchen in knappen und ziemlich wohlgefüllten Bikinioberteilen. Der Junge setzt zum Sprung an und landet mit einer perfekten Arschbombe kurz vor seinen weiblichen Fans im Wasser. Kleine spitze Schreie sind der Applaus für den Helden in der rosa Hose.
Im Fremdschämen bin ich Weltmeisterin
Die beiden „Jungs“ neben mir schauen sich an. „Also das bekomme ich auch noch hin!“ Sven erhebt sich, dank Bauchansatz etwas mühsam, aus seinem Liegestuhl. „Pffff…das können wir locker mindestens genauso gut!“ Alexander versucht etwas jungendlicher aus seinem Stuhl empor zu kommen, scheitert aber daran, dass sich die Liegestuhl-Aufricht-Vorrichtung verklemmt hat und er wie ein paarungswilliges Eichhörnchen in seinem Liegestuhl herumjuckelt, um diesen in eine aufrechte Position zu bringen.
Und genau jetzt ist der Moment, wo die Realität einem voll ins Gesicht springt. Zwei Herren, um die 40 Jahre alt, schreiten wie in der Cool-Water-Werbung in Richtung Fünfmeter-Brett.
Hätte ich mein Handy dabei, hätte ich ein Slowmotion-Video dazu gedreht. Sven streicht sich das mittlerweile nicht mehr ganz so üppig vorhandenen Haupthaare zurück, während Alexander versucht seine Badehose vorteilhaft über den Bauchansatz zurechtzurücken. Gedanklich wohnen beide in einem Body, der aus Stahl ist, sind immer noch Anfang zwanzig und stehen voll in Saft und Kraft. Gedanklich…. Die Realität sieht anders aus.
Ich beobachte das Ganze breit grinsend und frage mich, welche Vorgänge im Hirn und Körper gerade in Gang gesetzt werden, dass zwei Männer im besten Alter sich so zum Affen machen müssen. Alexander versucht gerade in seiner ziemlich engen schwarzen Badehose schwungvoll die erste Stufe der Leiter zu erklimmen, den Bauch eingezogen, die Brust und den Hintern rausgestreckt, bloß nicht atmen. Selbst aus der Ferne sind seine Beine nicht nur blassweiß, sie changieren schon ins Hellblaue. Sexy ist irgendwie anders.
Sven versucht sportlich Alexander hinterherzukommen. Wahrscheinlich hat er beim Kauf seiner zartblauen Badehose an die Szene in „Casino Royal“ gedacht, in der sich Daniel Craig in einer ebenso hellblauen Badehose, wie aus einem Granitblock herausgelutscht, aus dem Wasser schiebt. Der Unterschied: Sven ist nicht Daniel Craig. Er ähnelt eher etwas Eingeschweißtem aus der Wurstabteilung. Himmel…wann haben die beiden Kerle sich das letzte Mal eine Badehose gekauft…? Im Fremdschämen bin ich Weltmeisterin, kann aber dann doch irgendwie nicht wegschauen.
Der Pavian und ein evakuierter Kreuzfahrttourist
Alexander ist mittlerweile oben auf dem Fünfmeterbrett angekommen, geht lockeren Schrittes bis an die Absprungkante, prüft wippend die Federung, tritt zurück und nimmt dann Anlauf. Während des Absprungs sieht man wie Alexander überlegt die Bein an den Körper ran zu ziehen. Leider ist die Zeit bis zum Aufprall im Wasser zu kurz für umfangreiche Überlegungen und das Ergebnis ist eine ziemlich unsanfte Landung auf dem Rücken, die durch ein laut aufklatschendes Geräusch noch betont wird. Schmerzverzerrt taucht er auf und versucht betont lässig und unbeteiligt dreinschauend aus dem Wasser zu steigen. Sein Rücken macht dem Hintern eines Pavians echt Konkurrenz… Aua!
Sven, der das Ganze aus 5 Meter Höhe beobachtet hat, treten Schweißperlen auf die Stirn. Er schaut unsicher zur Leiter hinab und ich erkenne eindeutig seine Fluchtgedanken. Gerade fange ich mit mir selbst an zu wetten ob er sich traut oder nicht, da segelt er schon kerzengerade, Füße voran, ein Arm in der Luft und der andere hält die Nase zu, in Richtung Wasser. Wie ein Kreuzfahrttourist bei einer Evakuierungsübung. Eine Zehntelsekunde danach treibt ein hellblaues Stoffstück herrenlos im Wasser und ein panischer Sven versucht seine Blöße unter Wasser zu bedecken. Eine vorbeischwimmende Mittdreißigjährige zieht erstaunt ihre Augenbrauen hoch, als sich ihre Hand in dem textilen Dilemma verfängt.
„Entschuldigung, das ist meine!“ ruft Sven laut durch das Becken. Leicht errötet schwimmt er zu der Frau, die ihm grinsend seine Badehose überreicht.
Um die Würze geht es
Als sich die beiden Kerle wieder neben mir auf Ihren Liegestühlen treffen, stößt Alexander seinen Kollegen in die Seite und raunt ihm zu: „Na das war ja auch mal ne originelle Methode sich an ne Lady ranzumachen… Respekt mein Lieber!“ „Klar! Das war alles geplant…ich kann ja schließlich zeigen was ich habe!“ Grinst Sven frivol zu Alexander.
„Weißt Du, das ist wie mit einem guten Gewürz. Wenn man es an der richtigen Stelle und richtig dosiert einsetzt, explodieren Dir die Sinne…“
Bei mir explodierte in diesem Moment ein Lachanfall, der mir abschätzende Blicke meiner Liegestuhl-Nachbarn einhandelte.
Aber in einem Punkt muss ich Sven ja doch Recht geben. Gute Würze (ob beim Essen oder im Leben) ist nicht zu verachten.
Mich hat dieser Schwimmbadbesuch auch scharf gemacht, denn danach gab’s erst mal ne Portion Döner im Glas (das Essen im Schwimmbad kann man nämlich nur mit nachträglichen Einnahme von fettabsorbierenden Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen…)
Gestapelt habe ich das Ganze in den neuen tollen BNTO-Mason Ball Jars von Lieblingsglas, in denen man sogar die Sauce extra transportieren kann.
Und beim Stapeln habe ich mich dann selbst gefragt: „Wolle habbe bissi schaaaaarf?“ Klar! Und schon wanderte noch etwas von der großartigen Cuba Nueva Mischung von Wiberg über das Fleisch. Das müsst Ihr ausprobieren. Und wer die Low Carb-Schiene gerade fährt, lässt das fluffige Fladenbrot einfach weg…(wobei das echt ne Schande ist, diese Köstlichkeit außen vor zu lassen).
Den Döner zum Nachbauen gibt’s hier:
- 700 g Kalbsschnitzel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 3 TL Wiberg Cuba Nueva
- 4 EL Öl
- Salz
- Pfeffer
- ½ Salatgurke
- 1 Knoblauchzehe
- 200 g Joghurt
- Salz
- Pfeffer
- 2 Stangen Lauchzwiebeln
- 2 Tomaten
- Rotkohl fein gerieben
- Weißkraut fein gerieben (Krautsalat)
- Als erstes die Kalbsschnitzel in dünne Streifen schneiden.
- Die 2 Knoblauchzehen und die Zwiebel schälen und pressen bzw. ganz fein reiben.
- Den Zwiebelbrei mit dem gepressten Knoblauch, dem Öl und dem Cuba Nueva Gewürz zu einer Marinade verrühren. Darin die Fleischstreifen etwa 4 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen. Ab und zu durchrühren.
- Die Gurke waschen, halbieren und die Kerne entfernen. Danach werden die Gurken geraspelt. Die 1 Knoblauchzehe schälen und zum Joghurt pressen. Gurkenraspel untermischen und den Joghurt mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Lauchzwiebeln in dünne Ringe schneiden. Die Tomaten waschen und den Stielansatz entfernen. Tomaten in dünne Scheiben schneiden. Salatblätter waschen und trockenschüttern.
- Das Fleisch Portionsweise in einer Pfanne anbraten. Evtl mit etwas Cuba Nueva Gewürz nachwürzen.
- Jetzt alles nach und nach in ein Mason Ball Jar stapeln.
- Die Joghurt-Knoblauch-Sauce ganz zum Schluss in den BNTO Behälter füllen und alles mit dem Deckel verschließen.
- Dazu passt Fladenbrot.
- Und jetzt unterwegs den Döner im Glas genießen....
- 500 g backstarkes Mehl
- 10 g Salz
- 10 g Olivenöl
- Öl für die Schüssel
- 7 g Zucker
- 1 Pck. Trockenhefe
- 360 ml Wasser
- 1 Eigelb
- 100 ml Wasser
- Sesam
- Schwarzkümmel
- Die Zutaten zusammen zu einem sehr weichen Hefeteig verarbeiten und ca. 8 Minuten kneten. In einer leicht geölten Schüssel ca. 1,5h gehen lassen.
- Den Teig danach auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und daraus kleine Fadenbrote formen.
- Diese auf ein Backblech mit Backpapier geben und erneut für 20 Minuten gehen lassen.
- Mit den Fingern Vertiefungen in den Teig drücken und mit Mischung aus Eigelb und Wasser bestreichen.
- Anschließend mit Sesam und Schwarzkümmel bestreuen und bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen für ca. 10 Minuten backen.
- Gute verpackt halten sich die Fadenbrote 3 Tage.
In diesem Sinne eine scharfe Woche für Euch!
Eure
aus dem House No.15