{..und weshalb grau gar nicht grau(en)voll ist…}
Pssst…. Spitzt mal die Ohren… Hört Ihr das? Klack Klack Klack… da klappern sie wieder über das Parket. Gefährliche 12cm in betörendem schwarz.
Die Housefrau auf Mörderhacken…Und warum das Ganze? Weil es mal wieder Zeit ist für: STILETTOS IN DA HOUSE
Ihr kennt das ja schon: Katja von Stilettos and Sprouts und ich kochen in unregelmäßigen Abständen nach Farben. Grün und Rot haben wir ja die letzten beiden Male schon abgehandelt und wir waren beide der Meinung, dass es mal an der Zeit ist den Fortgeschrittenen-Parcours auf unseren Mörderabsätzen zu beschreiten. Deshalb wird diesmal nach der aktuellen Wetterfarbe gekocht: grau….
Ja, richtig gehört. GRAU. Also im House ist ja die eine oder andere Wand auch in mehr oder minder sanftes grau getaucht. Grau ist auch das ein oder andere T-Shirt in meinem Schrank (einfach weil es ja eine Abwandlung von schwarz ist). Und in ein nebeliges Grau taucht auch manchmal das Leben. Ach ja…*seufz* das Leben…. Man kann ja auch nicht immer mit der rosaroten Schweißerbrille herumlaufen und den Elefanten beim Fliegen zu sehen…. Und ganz ehrlich. Was hilft am besten gegen Stimmungsschwankungen, bedingt durch den grauen Alltag? Essen! Essen ist immer eine Lösung.
Vor einiger Zeit hat mir ein guter Freund gebeichtet, dass es für ihn kaum etwas Tröstlicheres gibt, als ein Stück gutes Brot mit daumendicker Leberwurst zu verdrücken. Natürlich mit einer ordentlichen Portion Bauzener Senf und einem Berg Gewürzgurken. Einfach ein ehrliches Essen. Bodenständig eben. Erinnerungen an Kindheit. Gerne auch in Dosenform genommen.
Immer wenn ich an das Wort Grau in Zusammenhang mit Essen denke, ploppt jetzt das Wort „leberwurstgrau“ auf. Was liegt da also näher sich mal an einer eigenen Leberwurstproduktion zu versuchen. Housemacher Art natürlich! Und dass Leberwurst nicht nur schnöde und grau, sondern auch schön sein kann, liegt natürlich auch immer an der Präsentation und an den Nebendarstellern auf dem Teller. Denn Leberwurst kann auch sexy…ok, wenn sie in 12cm Mörderhacken zubereitet wird, ist ja quasi alles sexy. Da könnte man jemandem wahrscheinlich auch Kuhaugen als Dessert verkaufen. Aber hier geht es einfach nur um wunderbar graue Leberwurst. Die hohen Treter blendet ihr jetzt einfach mal aus!
Und wer jemals seine eigene Wurst hergestellt hat, wird so schnell nichts Besseres beim Metzger (und beim Discounter schon gar nicht!) finden. Dabei ist das Ganze gar nicht so schwer in der Herstellung. Alle was Ihr an Gerätschaften braucht ist ein funktionierender Fleischwolf. Meiner stammt noch von meiner Oma und neben Wadenmuskeltraining (wegen der Schuhe), habe ich dazu gleich noch ein Bizepstraining absolviert. Mein Fleischwolf ist nämlich etwas schwerfällig im Gebrauch und man kurbelt sich quasi die Seele aus dem Leib. Aber ich habe bei dieser Wurst einfach mal wieder den Nostalgiegedanken hochgehalten, obwohl meine Küchenmaschine einen tollen Fleischwolfaufsatz hat. Ganzheitliche Körperertüchtigung durch Leberwurstherstellung. Damals nannte man das noch Leibeserziehung. Seinen Leib mit Leberwurst zu erziehen klingt so crazy, dass es einfach gut sein muss. Was will man denn noch mehr? Fit durch Leberwurst…Die Farbe Grau wird immer mehr zu meinem Freund.
Und wie praktisch,dass jetzt auch noch Fasching, bzw. Karneval vor der Tür steht. Ich bin ja nach einem ordentlichen Trinkgelage eher so der herzhafte Typ. Und Leberwurst ist ein optimaler Katerkiller.
Oder man kreiert daraus einen hübschen Valentinstagsteller. So für die bodenständigen Paare. „Du Schatz, zünde doch schon mal die Kerze an, ich hol nur schnell die Leberwurst!“ Es geht doch nichts über Romantik… Dazu gesellen sich knallig-sündiges Rote Beete Tartar, knusprige Weißbrotscheiben und ein wunderschönes Wachtel-Spiegelei. Ich sag doch, Leberwurst kann auch sexy.
Und damit Ihr in Kürze entweder Euren Karnevals-Kater danieder strecken oder Eurem Liebsten oder Eurer Liebsten am 14. Februar Leberwurst um den Bauchnabel pinseln könnt, hier kommt die Anleitung wie das Ganze zubereitet wird:
- 500 g Kalbsleber
- 250 g frischer Bauchspeck
- 500 g nicht zu mageres Schweinefleisch
- 3 - 4 Knoblauchzehen
- Salz
- 2 Zwiebeln
- ¼ TL gemahlener Piment
- 1 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- geriebene Muskatnuss
- 1 TL getrockneter Majoran
- 1 TL getrockneter Thymian
- 2 TL Sonnenblumenöl
- Leber von Häutchen, Sehnen und Röhren befreien. Leber, Speck und Schweinefleisch in Würfel schneiden. Knoblauch und Zwiebeln schälen und würfeln. Alles vermischen und zweimal durch den Fleischwolf drehen. Je nachdem, wie grob oder fein die Wurst sein soll, durch die entsprechende Scheibe.
- Die Wurstmasse kräftig mit Salz, Piment, Pfeffer, 1 guten Prise Muskat, Majoran und Thymian abschmecken. Die sterilisierten Gläser mit Öl auspinseln.
- Die Wurstmasse in die Gläser füllen und mit den Deckeln verschließen. Die Fettpfanne des Backofens mit einer doppelten Lage Küchenpapier auslegen und die Gläser so daraufstellen, dass sie sich nicht berühren.
- Die Fettpfanne bis unter den Rand mit warmem Wasser füllen und in die Backofenmitte schieben. Den Ofen auf 160° einschalten und die Leberwurst 1½ Std. garen. Die Gläser sofort aus dem Ofen nehmen und erkalten lassen. Dann an einem kühlen Platz aufbewahren.
- Ergibt ca. 8 Gläser à 200ml Inhalt
Und es ist mal wieder grandios… Katja hat sich auch für einen grauen Brotaufstrich entschieden. Ein Baba-Ganoush-Auberginen-Dip in betörendem Grau. Schaut unbedingt hier bei Ihr vorbei und lasst Euch von dieser anderen Graunuance betören! Dafür, dass Grau bei Essen ja eher so eine Unfarbe ist und oftmals an Verdorbenes erinnert, sind diese beiden grauen Aufstrichtypen wirklich unglaublich gutaussehend und wohlschmeckend.
Woher stammt eigentlich das Wort grauenvoll?
Ich wünsche Euch eine grau(en)volle Woche! Bunt ist übrigens völlig überwertet!
Eure
aus dem House No.15
Katja von Stilettos & Sprouts
Meeeensch, Tanjaaaa! Wir haben es endlich getan. Juchuh! Wir haben grau gemacht. Und dabei unserem persönlichen Farb-Albtraum ins Auge gesehen. Ich häte ja nie gedacht, dass dabei so zwei wunderhübsche, fabulöse Dips bzw. Streichwaren herauskommen. Steingraue Leberwurst und grüngraues Baba Ganoush. Wahnsinn, oder? Bin ganz hin und wech!
Und deine Lewwerworscht… boaaah! Ich liebe Leberwurst! Und ich hab so nen Respekt davor, dass du die selbst hergestellt hast. Und dabei auch noch Leibesertüchtigung betrieben hast… also wenn man es sich so vorstellt, du in den Killerheels schwitzend am Fleischwolf… wow! Wer bekommt da nicht Lust auf Leberwurst, nicht wahr? :-D
Tanja, meine Sista, es war mir ein Vergnügen!! Hat Spaß gemacht. Ich liebe unsere Aktion. Und nachdem wir nun Grau hinter uns gebracht haben, kann uns doch wirklich gar nichts mehr schocken, oder? Höchstens wenn wir irgendwann mal bei gestreift oder kariert sind… wobei, da fällt mir sogar auch einiges ein ;-)
Ich wünsche Dir einen zauberhaften Tag und mir deine Leberwurst aufs Brot! Oh jaaaa :-)
Knutscha, deine Sistaaaa
Tanja
Hello Sistaaaaa,
das war echt ne grau(en)volle Sache, das mit dem Grau! Aber soooo toll! Ich verstehe im Nachhinein gar nicht, dass wir uns da so ins Hemd und die Heels gestrullert haben, vor Respekt! Grau ist und bleibt einfach eine tolle Farbe. Und wie man sieht sogar beim Essen.
Ich bin dann ja mal eben heute spontan zum Gemüsehändler gerannt und habe Auberginen gekauft.
Jetzt dazu noch ne Steigerung zu finden wird außer bei mit kariert und gestreift echt schwierig. aber egal was es ein wird… Wir wuppen jede Herausforderung und ich freue mich schon jetzt unsagbar darauf!
Knutscha in den Wald zu Dir Sistaaaaa
Tischlein deck dich
Es lebe die Leberwurst ;) und ich zünde schon mal die Kerzen an…Ganz liebe Grüße Birgit
Tanja
Liebe Birgit,
Valentinstagstischdeko in Kombi mit Leberwurst… unschlagbar.
Hab eine tolle Karnevalszeit. Du feierst doch hoffentlich kräftig, oder?
Ganz viele liebe Grüße zurück
Tanja
Tischlein deck dich
Ja morgen mal so ein bisschen. Schauen wir mal. Helau!
Natja
In meinen karnivoren Zeiten habe ich Leberwurst auch geliebt. Tja, Tempi passati … aber ich könnte wenigstens Deiner Anregung folgen und mal wieder hohe Hacken tragen (auch wenn sich Männe wohl darüber beschweren wird … wegen der Geräuschkulisse).
Kompliment für das schöne Rezept und den lesenswerten Text. Damit war mein Morgen gerettet.
Tanja
Liebe Natja,
ach Geräuschkulisse…spätestens wenn er Dich sieht, wenn Du wie die Diva hereinschwebst, ist jedes störende Geräusch vergessen. Das nenne ich mal Anti-Karneval- und Non-Fleischkonsum-Kompensation! Toll!
Hab einen tollen Tag, ich singe dann morgen ein Karnevalslied für Dich mit!
Liebe Grüße
Tanja
Tom
Was für eine überaus mutige Kombination, die Farbe grau (obwohl so ein kleines graues anstatt des kleinen schwarzen ist ja auch ganz schick), High Heels, Leberwurst und Baba Ganoush, aber die Krönung des ganzen seid Ihr beide!
Tanja was für ein wunderschöner Beitrag in Deinem Blog, Ich liebe Ihn!
Tom
Tanja
Lieber Tom,
Mut zum Grau…ab jetzt kein Problem mehr ;) Und das kleine Graue, statt das kleine Schwarze finde ich ja auch schön!
Ich freue mich sehr, dass Du mich hier wieder im House besucht hast!
Liebe Grüße
Tanja