Ich weiß, dass mir jetzt einige einen Vogel zeigen und kopfschüttelnd weiterlesen werden, wenn ich Euch erzähle, dass ich immer mit meiner halben Kücheneinrichtung in den Urlaub fahre. Aber in den vergangenen Jahren haben sich die meisten meiner mitgeschleppten Sachen echt als hilfreich und nützlich erwiesen. Man bedenke auch, dass das italienische House No.15 kein Luxushotel, sondern ein einfaches (aber sehr schönes!) altes Bauernhaus ist. Und da der hiesige Landesbewohner viel Zeit im Freien verbringt (klar, bei dem Wetter hier), legt man nicht so viel Wert auf die Inneneinrichtung. Natürlich spielt in Italien die Küche eine große Rolle, aber an der Anzahl und Qualität von Küchenhelfern & Co. mangelt es in gemieteten Ferienhäusern ja dann doch oft. Aus diesem Grund habe ich auf jeden Fall mindestens ein sehr scharfes Messer im Koffer. Da ich mit dem Auto hier her fahre, bleibt glücklicher Weise der Stress an der Flughafenkontrolle, bezüglich des Messers aus.
Außerdem muss unbedingt ein Schneebesen, mein elektrischer Pürierstab, ein Nudelholz, ein handbetriebener Rührbesen, ein Dosenöffner, ein Sparschäler, ein Flaschenöffner, eine 18cm Springform, Kleine Mini-Tarte-Formen (mit herausnehmbaren Boden) und Silikonformen mit. Ach ja, und eine Schere-gaaaanz wichtig!
Ja ich weiß…ganz schön viel Zeug! Aber ich finde es gibt nichts Schlimmeres als in einer fremden Küche zu stehen und das nötigste Equipment entweder zu suchen oder ein total unbrauchbares Werkzeug vorzufinden. Bisher habe ich schon alle Helferlein benutzt (außer die Silikonförmchen). Hier ein paar Einsatz-Ergebnisse…
Übrigens, im letzten Jahr war sogar meine Nähmaschine mit an board. Diesmal durfte sie aber zu Hause bleiben und auch mal Urlaub machen.
Das nächste Mal überlege ich mir dann noch, ob ich nicht auch eine kleine Auswahl an Werkzeug mit in den Urlaub nehme, falls es mal wieder vorkommen sollte, dass die Haustür von House No.15 in Italien klemmt und dann auch noch der Schlüssel abbricht. Und das Ganze nach einem echt schönen aber total anstrengenden Tag in Rom, nach dem man sich nach knapp 3-stündiger Autofahrt auf eine Dusche und sein Bett freut (und auf Wein). Man kann von Glück sprechen, dass Salvatore, der mit seiner Frau und seiner Mamma in der Nähe ein Restaurant betreibt und Ferienwohnungen vermietet, noch ein kleines Apartment frei hatte. Und Wein gab‘s auch… Wer also mal hier in dieser Gegend ist und lecker regional speisen und angenehm nächtigen möchte, sollte sich dies *hier mal ansehen. (Die selbstgemachte Pasta schmeckt großartig und das angebotene Fleisch kommt von einem Biobauern der Region und ist butterzart!) Das Schloss vom House ist mittlerweile repariert, einen neuen Schlüssel gibt’s auch und alles ist gut….puuuuuh.
Auf diesen Schreck brauchte ich dann erst einmal etwas Leckeres zu trinken, zumal die Sonne sich auch wieder von ihrer besten Seite zeigte. Wahrscheinlich hat sie sich einfach über meine Dämlichkeit vom Abend zuvor weggelacht…ha ha.
„Sauer macht lustig“. Deshalb gab es dann auch passend zum ‚Motto‘ eine Zitronen-Limetten-Rosmarin-Limonade. Der Rosmarin wächst hier als Heckenpflanze und Zitronen und Limetten gab es an einem >>Frutta e Verdura-Stand<< am Straßenrand. Was will man mehr? Beine baumelnd am Pool sitzen, die Sonne grinst, der Hahn (mit ADHS-Verdacht) vom Nachbarn kräht munter ganztägig und meine Limonade entschädigt mich für eine Nacht ohne mein eigenes Kopfkissen. Denn das habe ich in meiner „Ich-schlepp-so-viel-mit-Aufzählung“ vergessen zu erwähnen.
Ich sag doch, am Ende wird ALLES GUT!
Wenn ihr Euch auch Limonade machen möchtet, gibt es hier das Rezept dazu.
- 4 unbehandelte Zitronen
- 250 g Zucker
- 500 ml Wasser
- Rosmarinzweige nach Geschmack
- Zuerst die Zitronen gründlich unter heißem Wasser abspülen.
- Dann die Schale der Zitronen abreiben und die Früchte gut auspressen.
- Jetzt den Zitronensaft mit der Schale, Zucker und Wasser in einem Topf aufkochen lassen bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
- Den Sirup und die Rosmarinzweige in eine Flasche oder verschließbares Gefäß füllen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Am nächsten Tag den Sirup mit Mineralwasser und Eiswürfeln genießen (oder mit Prosecco aufgießen :-) )
Bald heißt es leider schon wieder Koffer packen und den Weg in Richtung House No.15 (Taunus) einschlagen.
Was schleppt Ihr denn so alles Nützliches oder Unnützes mit, wenn Ihr in den Urlaub fahrt?
Bis ganz bald
Eure
aus dem italienischen
House No.15