Manchmal wundert man sich ja schon, wie sich der Geschmackssinn so im Laufe eines Lebens ändert. (Oh Gott, das klingt als wäre ich 90). Aber es ist doch nun mal so, oder kennt Ihr das nicht?!
Aufgefallen ist es mir erst kürzlich wieder, an dem Tag, als ich die violetten Möhren vor der Biotonne meines Gemüsehändlers gerettet habe, obwohl ich ja mit einer ganz anderen Absicht den Laden betreten habe. Eigentlich war nämlich der Plan, kleine süß schmeckende Cherrytomaten, wunderbare Auberginen, knackigen Staudensellerie und vor allem Oliven und Kapernäpfel zu kaufen.
Hätte man mir vor 2 Jahrzehnten gesagt, dass ich mal freiwillig Tomaten, Oliven und Kapern in meinen Korb verfrachte, hätte ich mir nicht nur mit einem Finger an die Stirn getippt. Das ging alles (damals!) überhaupt gar nicht und wurde peinlichst vom Teller sortiert, bzw. erst gar nicht bestellt oder gekauft. Selbst aus einer meiner früheren Lieblingsspeisen (Königsberger Klopse) wurden die Kapern sondiert. Das erste Mal, dass ich Oliven als nicht eklig empfunden habe, war in einem Urlaub auf Mallorca und so ist es dann auch bis heute geblieben. Was ein Glück! Ab wann ich Kapern lecker fand, kann ich leider nicht mehr sagen-irgendwann schmeckten mir die Dinger einfach. Ja und ohne Tomate geht heutzutage bei mir (fast) gar nix mehr. Außer in Ketchup, da mag ich sie nicht so. Aber Tomatenketchup ohne Tomaten muss wohl erst noch erfunden werden ;)
Da ich euch ja versprochen habe zu zeigen, was ich mit meinem ursprünglichen Gemüse-Einkauf angefangen habe, gibt’s hier schon mal das Ergebnis:
Es gab wunderbare Caponata di melanzane mit geröstetem Brot. Ein toller Snack zum Wein oder aber auch ein leckerer Appetizer wenn man Gäste hat. Und alles macht schon ein wenig Lust auf Sommer, auch wenn das Wetter vor meiner Housetür nicht gerade den Eindruck einer Schönwetter-Periode vermittelt. Aber ich finde, dass man sich gerade dann kulinarisch behelfen muss und das Wettertief völlig nebensächlich wird.
Alles was Ihr für die Caponata braucht seht Ihr hier:
Und wie’s gemacht wird könnt Ihr hier nachlesen:
- 500 g Auberginen
- 2 Zwiebeln
- 200 g Stangensellerie
- 300 g Cherrytomaten
- 150 g grüne entsteinte Oliven
- 3-4 EL Kapern (oder Kapernäpfel)
- 100 ml Balsamico
- 25 g Zucker
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer
- Basilikum
- Die Auberginen waschen und in kleine Würfel schneiden, dann in ein Sieb geben und mit Salz bestreuen. Alles eine halbe Std. ziehen lassen.
- Sellerie putzen und in 1 cm breite Stücke schneiden und in Salzwasser ca 4 Minuten blanchieren.
- Die Zwiebel in Ringe und die Tomaten in Hälften schneiden. (alternativ Dosentomaten 400 g)
- Die Auberginen kalt abbrausen, trockentupfen und in heißem Olivenöl start anbraten. Herausnehmen und zur Seite stellen.
- Olivenöl nachgießen und darin die Zwiebelscheiben glasig dünsten, dann Sellerie, Oliven und Tomaten hinzufügen und ca. 10 Minuten köcheln lassen.
- Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Zucker in Balsamico auflösen und zu dem Gemüse geben.
- Jetzt die gebratenen Auberginenwürfel und die Kapern hinzugeben und weitere 20 Min bei kleiner Hitze köcheln lassen. Mit Basilikum garnieren.
- Die Caponata kann man warm oder kalt genießen.
- Lecker zu geröstetem Weißbrot oder als Gemüsebeilage.
Dazu ein schönes Glas Rotwein, nette Menschen um sich herum und der Abend ist gerettet!
Schon lustig wie sich der Geschmack im Laufe der Zeit wandelt.
Habt Ihr auch Sachen, die früher absolut BÄÄÄHHHH und heute definitiv YEAAAAHHH sind?
Die liebe Janke von Jankes Soulfood hat derzeit anlässlich ihres 1. Bloggeburtstags dazu ein passendes Event ins Leben gerufen. Klickt Euch doch mal rüber und schaut Euch die tollen Rezepte an.
Ich wünsche Euch heute allen einen tollen 1.Mai Feiertag!
Bis bald,
Eure
aus dem House No.15