Wisst Ihr schon was Ihr an Ostern auf den Tisch zaubert?
Ich habe mich dieses Jahr entschlossen mal etwas ganz anderes an Ostern auszuprobieren. Ich mache es wie die Hasen…diesmal bleibt an Ostern alles roh und kommt ohne tierische Produkte aus. Nicht weil ich jetzt auch auf der veganen Welle mitschwimme (ich würde auf Dauer gnadenlos untergehen und mir heimlich mit nem Campingkocher Würstchen unterm Bett braten und Käsewürfel unterm Kopfkissen lagern). Aber sich hin und wieder mal zu erden und auch mal Neues auszuprobieren, erweitert das Essensangebot im eigenen Speiseplan um ein Vielfaches. Das Schlüsselwort für die etwas andere Zubereitungsform heißt: RAW (engl. roh).
Da ich mich außer mit Gemüsesticks und Kräuterdipp noch nie wirklich mit Rohkost beschäftigt habe, musste ich mir natürlich ein Kochbuch zu diesem Thema zulegen. (Gründe für neue Kochbücher gibt es ja irgendwie immer).
Vor Kurzen hat Boris Lauser sein Kochbuch „Raw to be alive“* auf den Markt gebracht und stellt hier alle Zubereitungsarten für Rohkost in sämtlichen Varianten vor. Allein sein Werdegang liest sich schon spannend. Und einer der ersten Sätze in diesem Buch ist: „Als Kind war ich dick“. Hm…Heute sieht das tatsächlich anders aus und von dem einst dicken Kind ist ein drahtiger jungenhafter 37-Jahre alter Kerl übriggeblieben. Ok. Kerl trifft es vielleicht nicht ganz, denn dafür ist an ihm für meinen Geschmack etwas zu wenig dran. Aber das ist ja wie beim Essen alles eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Aber weiter zu Boris Lausers Buch:
Auf 160 Seiten erklärt Boris was man alles über die Zubereitung von Rohkost wissen muss, was die Vorteile an dieser Art der Zubereitung sind und warum sich eine Nahrungsumstellung auf jeden Fall lohnt und wie sie sich im Körper bemerkbar macht. Viele der benötigten Werkzeuge, die man für die einzelnen Rohkost-Techniken, wie z.B. Mixen, Entsaften, Dörren, Marinieren, Fermentieren benötigt, hat fast jeder zu Hause. Ich bin einzig und allein über das Thema Dörren gestolpert. Denn sollte man diese Technik des Trocknens von Gemüse und Obst tatsächlich häufiger praktizieren wollen, sollte man sich einen Dörrautomaten anschaffen. Aber man kann natürlich auch alles bei niedrigster Temperatur und mit einem Kochlöffel zwischen die Ofentür geklemmt, im Backofen dörren. Kostenpunkt für einen Dörrautomaten: Hausfrauengerät ab 40 Euro, Semiprofigerät ca. 150-200 Euro, Profigerät ab 350 Euro-nach oben offen, Stromkosten für 12 Std Haushalts-Backofen laufen lassen:…. rechnet es Euch aus!
Nach dieser ausführlichen Einleitung Rund um das Thema >>eat raw<< findet man in den 6 Kapiteln: Basics für jeden Tag, Frühstück, Suppen & Salate, Brote, Wraps & Dips, Hauptgerichte und Süsses & Desserts, viele echt tolle und sehr schön bebilderte Rezepte, die sehr ansprechend sind. Wer ein Blick ins Buch werfen möchte, klickt sich hier* entlang.
Ich habe mich dann gleich mal an ein sogenanntes „Hauptgericht“ gewagt (Seite 116), wobei ich sagen muss, dass an Ostern alle lange Gesichter machen würden, wenn ich das als Hauptgericht auf den Tisch bringe. Es geht um sogenannte Kohlrabi-Ravioli mit Paprika-Hummus-Füllung und Petersilien-Chili-Hanf-Pesto. Jaaaaaa….Hanf! Also Hanfsamen (das war mir bisher auch noch nicht so geläufig). Und was soll ich Euch sagen: die schmecken extrem lecker. Stellt Euch kleine sesamgroße geschälte Samen mit einem leicht nussigen geschmack vor. Auch auf Salaten ein Knaller. Und nein…ich bin jetzt nicht stoned!
Ravioli heißen diese gefüllten Kohlrabischeiben nur, weil sie eben optisch ein wenig an gefüllte Ravioli erinnern. Aber wie gesagt: nix gekocht, alles roh und in meiner Variante ziemlich knoblauchlastig (2 Std. Stoßlüften haben fast nicht gereicht, um das House zu entdunsten).
Geschmeckt haben sie mir. Aber satt war ich danach nicht wirklich. Und ehrlich: das Gefühl etwas „Richtiges“ gegessen zu haben, blieb irgendwie auch aus. Nun. Deshalb jetzt mal mein Fazit zum Thema Rohkostküche, bzw. dem Buch von Boris Lauser:
Das Buch ist sehr sehr ansprechend gestaltet und für alle die einmal über eine andere Form der Ernährung nachdenken wirklich zu empfehlen. Man muss eben wissen, dass man für diese Art der Zubereitung evtl. viel Zeit und Planung benötigt und ggf. auch das ein oder andere Gerät anschaffen muss. Wer sich aber schon häufiger mit der veganen Küche auseinander gesetzt hat und für den Lebensmittel wie selbstgezogene Keimlinge und Chia- und Hanfsamen keine böhmischen Dörfer bedeuten, wird mit diesem Kochbuch seine Freude haben. Ich persönlich brauche einmal am Tag eine WARME MAHLZEIT, dass bedeutet es kommt dampfend aus dem Topf oder Ofen. Gedörrtes und nur zimmerwarmes Essen ist auf Dauer für mich keine Alternative, aber durchaus denkbar es immer mal wieder mit einzubauen. Man muss ja auch nicht immer ganz so militant sein!
So, dann ist hier mal das Rezept für die ungekochten Fake-Gemüse-Ravioli:
- 1 große Kohlrabi
- 1 Knoblauchzehe zerdrückt
- 50 ml Olivenöl
- Saft von einer Orange
- ½ TL Salz
- Paprika Hummus:
- 1 rote Paprikaschote
- ½ TL Salz
- 30ml Olivenöl
- ½ Knoblauchzehe
- wenig Chillipulver
- ½ EL Tahin
- 90 g eingeweichten und abgespülten Sesam
- Petersilien-Chili-Hanf-Pesto:
- 1 Bund glatte Petersilie
- 1 kl. Chilischote
- 50 g geschälte Hanfsamen
- 1 Knoblauchzehe
- ½ TL Salz
- Schale von 1 Bio-Zitrone
- Saft und Schale von 1 Bio-Orange
- 4 EL Olivenöl
- Den Kohlrabi schälen und in hauchdünne Scheiben hobeln.
- Olivenöl, Orangensaft, Knoblauch und Salz zu einer Marinade verrühren und die Kohlrabischeiben darin 12 Std ziehen lassen, bis sie eine weiche Konsistenz haben.
- Paprika-Hummus:
- Die Paprika waschen, entkernen und klein schneiden und mit allen Zutaten (außer dem Sesam) im Mixer fein pürieren.
- Jetzt den Sesam hinzugeben und alles zu einer homogenen Masse pürieren und evtl mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Petersilien-Chili-Hanf-Pesto:
- Die Petersilie waschen und klein schneiden.
- Chilischote entkernen und klein schneiden.
- Petersilie, Chili und restl. Zutaten im Mixer fein hacken.
- Anrichten:
- Auf eine Kohlrabischeibe einen Teelöffel Hummus geben und mit einer weieren Kohlrabischeibe abdecken und mit Pesto beträufeln. Dazu Salat servieren und evtl mit Hanfsamen bestreuen.
Und jetzt kommt ja noch das Tollste überhaupt:
Wer sich auch mal an Raw-Kost heranwagen möchte und vielleicht neugierig auf das Buch geworden ist, hat jetzt hier die Chance ein Exemplar zu gewinnen. Hinterlasst mir hier bis zum 9. April 2015 einen Kommentar unter diesem Post, warum Ihr so ein Buch unbedingt haben möchtet. Das Los entscheidet, wer der glückliche Rohkost-Koch (äh Zubereiter) der Zukunft ist. Teilnehmen kannst Du ab 18 Jahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich! Der/die Gewinner/in wird per Email benachrichtigt. Ich freue mich schon auf Eure Kommentare.
Gewonnen hat die liebe Jenny. Herzlichen Glückwunsch! (Du wirst noch per Email benachrichtigt)
So und jetzt schmeiße ich den Backofen an und schieb mir ne Pizza in das 180 Grad heiße Innere.
Genießt Eure Zeit und esst was Euch gut tut!
Eure
aus dem House No.15
*Kooperationslink