Also eigentlich bin ich ja jahreszeitmäßig eher der Sommertyp. Sonne, Wärme, lange Abende draußen verbringen und beim Einschlafen dem Zirpen der Grillen lauschen.
Aber gerade gestern hat mich die Herbstliebe gepackt…
Der Morgennebel waberte zäh über die Wiesen, als ich mit Herrn Hugo meinen frühen Morgenspaziergang machte. Es roch nach feuchter Erde und nassen Blättern und irgendwie hing so eine ganz eigene Stimmung in der Luft. Um diese Uhrzeit sind hier noch kaum Leute unterwegs, der Taunus füllt sich an Sonntagen meist erst zur Mittagszeit. Um so mystischer war der Wald.
Sieht das nicht aus wie der Eingang in eine andere Welt?
Es hätte mich nicht gewundert, wenn unter einem Blatt oder hinter einem Baum ein Troll hervor gesprungen wäre (zum Glück ist das nicht passiert- ich wäre wahrscheinlich vor Schreck tot umgefallen!)
Das einzige was mir entgegengesprungen ist, war ein Eichhörnchen, das nach Nüssen gesucht hat. Allerdings war ich da mit meiner Kamera mal wieder zu langsam. Dafür habe ich wunderschöne Herbstpilze gefunden. Wahrscheinlich alle nicht essbar, deshalb stehen sie auch immer noch an ihrem Platz im Wald. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich überhaupt keine Ahnung von Pilzen habe und nie auch nur im Entferntesten daran gedacht habe, mal welche zu sammeln, um sie danach zu verzehren. Zum Pilze sammeln gehe ich immer in den nahegelegenen Supermarkt und freue mich über all die Sorten die dort im Regal ‚wachsen‘. Aber wenn ich auch keinen blassen Schimmer von Pilzen habe, finde ich sie wunderschön. Allein die Lamellen unter dem Hut…großartige Natur!
Die Farben des Herbstes haben mich gestern echt umgehauen. Und kurz dachte ich: „Sommer…wer bitte braucht Sommer, wenn man so einen Herbst haben kann?!“ Naja, der Gedanke kam nur kurz auf, denn spätestens als ich nach 2 Std. laufen (trotz dickster Socken!) eiskalte Füße hatte, wusste ich, dass mir der strumpflose Flip-Flop-Sommer (zumindest temperaturtechnisch) doch mehr liegt.
Aber es gibt ja für alles ein Mittel. Und mein Mittel gegen kalte Füße ist Herbst-Apfelkuchen. Nicht nur, dass der Ofen die Küche und somit auch meine Füße aufwärmt…Nein! Allein der Duft der durchs House No.15 zieht, wenn der Apfelkuchen vor sich hin backt, wärmt mich mit Wohlbefinden. Und da ich ja gerade so verliebt in den Herbst bin, muss der Apfelkuchen natürlich auch ein wenig herbstlich ‚gestylt‘ werden.
Fräulein Reh und Gebrüder Wildsau haben sich dann auch ganz schnell beim Kuchen eingefunden und nach Apfelstücken und Mürbeteigkrümeln gesucht.
Ich bin dann mit einem großen Stück Kuchen ab auf die Couch, habe eine meiner Lieblings-CDs aufgelegt, die Füße unter meine flauschige Sofadecke gesteckt und diesen Herbstsonntag in vollen Zügen genossen, während draußen die feuchte Luft von den Nachbardächern wehte und die Schornsteine zufrieden Rauchwolken spukten.
Möchtet Ihr Euch auch mit Apfelkuchen wärmen? Dann gibt es hier das Rezept dazu. Es ist ähnlich wie die holländische „Appeltaart“, nur ich habe bei meiner Version die Rosinen und den Zimt weggelassen, weil ich beides nicht so gerne mag. Aber das kann ja jeder machen wie er möchte. Wer sich für das originale Appeltaartrezept interessiert, findet dieses übrigens hier bei Alexandra.
- 200 g Mehl
- 130 g kalte Butter
- 100 g Zucker
- ca. 800 g Äpfel
- 1 Prise Salz
- 1 Ei (getrennt)
- 10 g Speisestärke
- Mehl, Butter, Salz, das Eigelb und 70g Zucker in eine Schüssel geben und schnell mit den Händen zu einem Teig verkneten.
- Den Teig in Folie gewickelt für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- In der Zwischenzeit die Äpfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Den restlichen Zucker und die Stärke untermischen.
- Den Ofen auf 170° C (Umluft) vorheizen und eine Springform (26cm) mit Butter fetten.
- Jetzt die Hälfte des Teiges etwas größer als die Springform ausrollen und die Form damit auslegen. Einen Rand dabei hochziehen.
- Anschließend die Apfelmischung auf den Teig geben.
- Die andere Hälfte des Teiges ebenfalls rund ausrollen und die Apfelmischung damit abdecken. Dabei den Teigdeckel mit dem Teigboden festdrücken.
- Nun noch den Kuchen mit dem verbleibenden Eiweiß bestreichen und dann ca. 45min auf der mittleren Schiene backen.
- Warten bis köstlicher Apfelkuchenduft durch Deine Küche zieht.
- Vor dem Backen mit Puderzucker bestreuen.
Mögt Ihr den Herbst mit seinen bunten Farben, erdigen Gerüchen und mystischen Stimmungen auch so gerne? Oder welcher Jahreszeit-Typ seid Ihr?
Ich wünsche Euch eine heimelige Herbstwoche
und schicke Euch ein paar Schornstein-Rauchwölkchen aus dem House No.15.
Krisi
Wow, ich bin absolut bezaubert von den wunderschönen Bildern und den traumhaften Kuchen. Wie süss der mit den Keksen oben drauf aussieht, herrlich! Und das erste Bild mit den Nebel, ach wie gerne würde ich jetzt genau dort spazieren gehen. Und danach zurück ins Warme und ein Stückchen von deinen Kuchen essen…=)
Ich kann mich nie entscheiden welcher Jahreszeiten-typ ich bin, weil ich in jeder Jahreszeit immer wieder denke „Ach das ist die schönste“ und dann kommt die nächste und ich denke „ach nein, das ist die Schönste“ und so weiter;)
Liebe Grüsse,
Krisi
http://excusemebutitsmylife.blogspot.com
Tanja
Liebe Krisi,
ich freue mich total, dass Du den Weg ins House No.15 gefunden hast und es Dir gefällt.
Mir geht es genauso wie Dir- ich kann mich nie für eine Jahreszeit entscheiden. Ach Sommer ist doch so wundervoll, neee…der Frühling hat so schöne frische Grüntöne und riecht so gut, ach ja…Herbst und Winter…hmmmm…die haben ja auch ihren eigenen Reiz. Puuuuhhh. Ich weiß was Du meinst! Zum Glück haben wir nur vier und nicht zehn Jahreszeiten, stell Dir das mal vor?!
Ich hoffe Du hast einen wunderschönen Herbst in der Schweiz und kannst die schönen Tage in vollen Zügen genießen. Ich werde demnächst mal, statt herbstliche Kuchen zu backen, einen herbstlichen Rotkohl mit Orangen zubereiten. Die Farben auf dem Teller sind ne Wucht! Aber wem erzähl ich das ;)
Bis bald,
liebe Grüße
schickt Dir Tanja
Melanie
Ich bin eigentlich nicht so der Herbsttyp aber deine Fotos sind wundervoll und der Kuchen der absolute Oberhammer! Wie niedlich die Tierchen und Kekse sind <3 Danke fürs Rezept!
Tanja
Liebe Melanie,
ich bin zu Anfang jeder neuen Jahreszeit erst mal immer Fan…und am Ende bin ich dann froh, wenn eine neue Jahreszeit anbricht ;-)
Ich freue mich sehr, dass Dir der Kuchen gefällt. Passt (leider) nicht ganz in die Lowcarb-Ecke, aber ab und zu darf man ja auch mal Nachgiebig sein.
Hab eine schönes Wochenende,
liebe Grüße
Tanja
Birgit
Hallo Tanja, da hätte ich doch fast Deine wunderbare Apfeltorte mit der sagenhaften Dekoration verpasst. Jetzt will ich das aber mal schnell pinnen, damit es mir erhalten bleibt und ich es bei passender Gelegenheit mal nachmache. Toll. Ganz liebe Grüße Birgit
Tanja
Hallo Birgit,
viel Spaß beim Nachmachen (irgendwann)… Weihnachten kommt ja auch bald. Und dann wachsen vielleicht verschneite Tannenbäume und kleine Geschenkpäckchen auf dem Kuchen?
Bis bald liebe Birgit!
Grüße aus dem ‚Wald‘ von Tanja